Valentino Rossi sucht das Glück

Lausitzring Superpole: Ducati vor Kawa, Reiti Elfter

Von Kay Hettich
Die Superpole auf dem Lausitzring war ein Lotteriespiel. Gewinner war Ducati-Star Chaz Davies, der vor Tom Sykes und Nicky Hayden die Poleposition eroberte. Markus Reiterberger (BMW) erreichte Startplatz 11.

Zur Freude von Fans und Fahrern regnete es zur Superpole nicht mehr, die Strecke trocknete sogar schnell ab. Das sorgte in der Superpole aber für eine Lotterie, denn welcher Reifen würde am besten funktionieren und auch das beste Timing würde entscheidend sein.

Den Durchblick behielt Ducati-Ass Chaz Davies, der nach Imola in der Lausitz seine zweite Poleposition der Saison 2016 einfahren konnte. Die erste Startreihe komplettieren Superpole-Spezialist Tom Sykes (Kawasaki) und MotoGP-Star Nicky Hayden (Honda).

Die zweite Startreihe beginnt mit Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori, der auf dem Lausitzring einen starken Eindruck hinterlässt. Bester BMW-Pilot wurde erwartungsgemäß Jordi Torres (Althea) auf der fünften Position. Weltmeister Jonathan Rea musste nach Platz 11 im Qualifying zuerst in der Superpole 1 antreten und strandete in der finalen Session auf Startplatz 6.

Leon Camier (MV Agusta), Davide Giugliano (Ducati), Sylvain Guintoli (Yamaha) und Michael van der Mark (Honda) komplettieren die Top-10.

Nicht wie erhofft verlief die Superpole für Lokalmatador Markus Reiterberger. Der Deutsche, der bei seinem Heimrennen nach drei Monaten Verletzungspause (Wirbelbrüche in Misano) sein Comeback gibt, ging nach einem Sturz im dritten Training in der Superpole vorsichtiger zu Werke und wurde Elfter. «Mir tut ganz schön der Arsch weh», stöhnte der BMW-Pilot. «Ich muss einen Gang zurückschalten.»

Nicht in der Superpole am Start war Alex Lowes (Yamaha), der sein Motorrad bei einem Sturz im dritten Training zu stark beschädigte. Der Brite wird als Zwölfter in die beiden Superbike-Rennen gehen.

Seine bestes Superpole-Resultat in der Superbike-WM erreicht Dominic Schmitter. Der Schweizer im italienischen Grillini-Team prügelte seine unterlegene Kawasaki auf die starke 14. Position.

So lief die Superpole

Superpole 1 (Startplätze 13-24)

In der Superpole 1 musste überraschend Weltmeister Jonathan Rea antreten, nachdem der Kawasaki-Star in den Qualifyings am Freitag nur Elfter wurde. Neben dem aktuellen WM-Leader, der im nassen FP3 am Samstagmorgen, Schnellster war, musste mit Davide Giugliano (Ducati) ein weiterer Werkspilot in der ersten Superpole-Session ran. Dazu rechneten sich Regenspezialisten wie Anthony West (Kawasaki) oder Alex De Angelis (Aprilia) gute Chancen auf ein Ticket für die Superpole 2 aus, in der die vordersten zwölf Startplätze verteilt werden.

Mittlerweile regnete es nicht mehr und erste trockene Stelle wurden erkennbar. Die Wahl des richtigen Reifens würde entscheidend sein. Unter anderem Rea und Davide Giugliano (Ducati) entschieden sich nach eine Runde um und holten sich andere Kombinationen ab (z.B. vorne Regen, hinten Slick).

Bei Halbzeit markierte nicht überraschend Anthony West in 1.50,940 min die vorderste Position, fast vier Sekunden schneller als Josh Brookes (Milwaukee BMW) auf Platz 2.

Rea fackelte mit den neuen Reifen nicht lange und markierte in 1.50,200 min eine neue Bestzeit – doch mit jeder Runde wurde die Strecke schneller, deshalb blieben alle Piloten bis zum Schluss auf der Piste,

Mit Xavi Fores gab es zwei Minuten vor dem Ende einen neuen Leader, doch der Barni-Pilot wurde von seinem Ducati-Markenkollegen Giugliano abgelöst. Mittlerweile waren 1.46er Zeiten angesagt. Mit seiner letzten Runde markierte Rea die Bestzeit, doch erneut hatte Giugliano einen Pfeil im Köcher und setzte sich an die Spitze der Zeitenliste.

Der Italiener und der WM-Leader qualifizierten sich somit für Superpole 2.

Ein tolle Superpole fuhr Dominic Schmitter, der nach massiven Problemen am Freitag von der 14. Position in die beiden Superbike-Rennen starten wird.

Pech hatte Alex De Angelis, der gegen Ende der Session stürzte und auf Startplatz 18 abrutschte.

Die Startplätze ab Position 13: Fores, Schmitter, Ramos, West, Brookes, De Angelis, Scassa, Vizziello, Szkopek, Abraham, Sebestyen, Al Sulaiti.

Superpole 2 (Startplätze 1-12)

Markus Reiterberger und Nicky Hayden waren im dritten Training gestürzt, saßen zur Superpole 2 aber wieder auf ihren Motorrädern. Nicht so viel Glück hatte Alex Lowes, dessen Yamaha stärker beschädigt war und der deshalb zum Zuschauen verdammt war.

Für Giugliano begann die Superpole 2 mit einem Ausritt in die Wiese. Für die erste Bestzeit sorgte Jonathan Rea in 1.41,970 min – so unterschiedlich nutzten die beiden Superpole 1-Protagonisten ihren Erfahrungsvorsprung.

Wie schon in der Superpole 1 purzelten die Zeiten mit jeder Runde. Schnell waren Rea, Chaz Davies (Ducati), Tom Sykes (Kawasaki) und Lorenzo Savadori (Aprilia) in den 1.40er Zeiten angekommen – Markus Reiterberger fuhr zehn Minuten vor dem Ende jedoch lediglich 1.44,49 min.

Mit noch drei Minuten auf der Uhr legte Davies in 1.38,298 eine neue Messlatte auf und legte in der Runde danach noch eine 1.37, 883 min nach!

An der Davies-Bestzeit biss sich sogar Superpole-Spezialist Tom Sykes die Zähne aus, der Kawasaki-Pilot startet von der zweiten Position. Dann Hayden, Savadori, Torres (BMW). Rea, Camier, Giugliano, Guintoli, van der Mark, Reiterberger, Lowes.

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