Sylvain Guintoli (5./Yamaha): «Gelegenheit verpasst»
Sylvain Guintoli im Getümmel der ersten Runde
Vielleicht größter Vorteil von Sylvain Guintoli: Er stürzt viel seltener als sein hochgehandelter Boxennachbar Alex Lowes. Der Brite stürzte am Freitag im zweiten Zeittraining, am Samstag im dritten Training (er verpasste deswegen die Superpole) und noch einmal im zweiten Rennen!
Guintolis Highlight war ein fünfter Platz im zweiten Rennen. Als Regen die 4.265 Meter lange Rennstrecke in eine Rutschbahn verwandelte (es gab zwölf Stürze), spielte der Weltmeister von 2014 seine Erfahrung aus und sorgte für das beste Yamaha-Ergebnis auf dem Lausitzring. «Es war ein gutes Gefühl, zurück in den Top-5 zu sein – ganz besonders nachdem ich fünf Monate lang kein Rennen gefahren bin», sagte ein gut gelaunter Franzose. «Es war auch gut, einfach nur wieder zurück zu sein, denn ich habe das Motorradfahren extrem vermisst.»
«Ich meinte zwar, Platz 5 ist gut, doch am Anfang hatte ich richtige Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bringen», ergänzt Guintoli. «Dadurch hatte ich in den ersten Runden nicht das Gefühl, was ich brauche. Ich spürte, dass wir eine einmalige Gelegenheit verpassen, denn die R1 war auf der Bremse richtig gut und auch das Fahrwerk funktionierte klasse – nur die Traktion in den Kurven fehlte. Insgesamt bin ich glücklich, doch ich denke da war mehr drin. Ich habe alles gegeben und wäre mehrfach fast ausgerutscht.»
Im Samstagsrennen kam Guintoli nur eine Position hinter Lowes aus Platz 9 ins Ziel. «Da kam ich leider nicht auf dieselben Rundenzeiten, wie ich sie zuvor in den Trainings fahren konnte», erklärt der Franzose. «Dass ich im ersten Rennen nach der Verletzungspause nicht weit hinter Alex ins Ziel kam, war positive. Aber die Lücke zur Spitze ist immer noch zu groß...»
Obwohl Guintoli zehn Superbike-Läufe verpasste (Imola, Sepang, Donington, Misano, Laguna Seca), liegt er als 13. der Gesamtwertung (76 P.) nur 26 Punkte hinter Lowes auf Platz 11.