Markus Reiterberger (Sturz): «Ich war nur Passagier»
Sturz im freien Training am Samstagmorgen, Sturz im zweiten Rennen am Sonntagmittag – jeweils auf nasser Strecke. Markus Reiterberger reiste mit null WM-Punkten vom Lausitzring ab, nachdem er im ersten Rennen am Samstag mit Elektronikdefekt ausgefallen war. So hat sich der Obinger sein Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause nicht vorgestellt.
«Was ich mir davor geprellt hatte, habe ich mir jetzt noch mehr geprellt, ich kann in der Früh fast nicht mehr aufstehen», klagte Reiti SPEEDWEEK.com. «Im Regen war klar, dass ich vorsichtig sein muss, ich soll ja nicht stürzen.»
Reiterberger hat sich im Juni in Misano mehrere Rückenwirbel gebrochen, sein Ausrüster Alpinestars hat ihm eine Lederkombi mit speziellem Rückenprotektor vorbereitet.
«Mein Rücken ist stabil, es ist aber gefährlich», weiß der 22-Jährige. «Ich bin komplett auf Sicherheit gefahren und war grottenlangsam. Ich habe versucht sauber und vorsichtig zu fahren, damit es mich nicht schmeißt. Und dann haut es mich wieder aus ungeklärter Ursache hinaus, ich konnte nichts dagegen machen. Ich habe nichts riskiert, bin nur rumgerollt. Dann ging mir schlagartig das Hinterrad weg und ich flog per Highsider ab.»
Wie arg hast du das Thema im Hinterkopf, dass du nicht stürzen sollst? «Schon ein bisschen», gibt der zweifache Deutsche Meister zu. «Drum war ich im Regen extravorsichtig. Im Trockenen hatte ich ein gutes Gefühl, da konnte ich es kontrollieren. Aber im Regen war ich nur Passagier, das war schwierig. Ich wollte einfach nicht stürzen... Der Lausitzring ist im Regen rutschig, besonders wenn es kalt ist. Ich habe hier 2014 schon ein Regenrennen gewonnen gegen Neukirchner und Fores, da hat es auch gepasst. Ich konnte damals gut beschleunigen, heute überhaupt nicht. Wenn ich in Schräglage das Gas angelangt habe – das waren keine normalen Rutscher, das war unkontrollierbar. Ich kann im Regen einigermaßen fahren. Ganz vorne dabei bin ich da nicht, aber im Mittelfeld traue ich mir schon zu. Der Regenkünstler bin ich nicht, das gebe ich zu. A,ber wenn alles passt und ich mich gut fühle, dann kann ich auch mitfahren.»
«Positiv war, dass ich unterm Fahren keine Schmerzen hatte und einigermaßen fit war», meinte der BMW-Youngster. «Und, dass ich im Trockenen vorne mitfahren kann. Ich muss den Lausitzring abhaken und mich auf die nächsten rennen vorbereiten.»