Michael Grabmüller: WM und TT mit Sébastien Lavorel
Das Jahr 2017 war genau durchgeplant. Mit seiner Lebensgefährtin Sophia Kirchhofer wollte Michael Grabmüller die Seitenwagen-Weltmeisterschaft bestreiten und mit Manfred «Yeti» Wechselberger wollte er bei den Rennen zur Tourist Trophy den lang ersehnten Top-10-Platz sicherstellen. Doch es sollte für den 44-jähigen Wiener ganz anders kommen.
Bereits beim Auftakt der WM-Saison verletzte sich Wechselberger bei einem Unfall in Le Mans schwer, als der von seinem österreichischen Landsmann Günther Bachmaier gesteuerte Beiwagen in eine Mauer einschlug. Der Beinbruch musste operativ behandelt werden, ein Start auf der Isle of Man war damit hinfällig.
Mitten in der Saison musste sich Grabmüller für seine WM-Einsätze auch noch nach einem neuen Beifahrer umsehen. Nach den Rennen in Oschersleben ließ Sophia Kirchhofer wissen, dass sie vorerst keine Rennen bestreiten wird, weil sie sich wegen eines Haushaltsunfalls ihres gemeinsamen Sohnes nicht mehr voll auf den Sport konzentrieren könne.
Lange musste Grabmüller nicht suchen. Mit Sébastien Lavorel wurde schnell ein würdiger Ersatz gefunden. Auf dem Pannonia-Ring klappte die Zusammenarbeit der österreich-französische Paarung noch nicht wie gewünscht, doch beim Saisonfinale in Rijeka schaffte Grabmüller mit Lavorel im zweiten Rennen als Dritter seine erste Top-3-Platzierung.
Auch in dieser Saison vertraut der Fünfte der Weltmeisterschaft 2017 auf die Dienste des Franzosen. «Um wie im Vorjahr ein Desaster mit der Tourist Trophy zu verhindern, wird sich Sébastien bis auf ein oder zwei Bergrennen in seiner Heimat, bei denen er den Seitenwagen steuert und sein Bruder als Beifahrer dabei ist, auf unsere Einsätze konzentrieren. Letztes Jahr war er ja noch in der französischen Meisterschaft aktiv.»
Die Vorbereitungsarbeiten am WM-Seitenwagen und dem TT-Gespann sind mittlerweile weit fortgeschritten. «In 14 Tagen hole ich für unseren F1-Seitenwagen die Verkleidung in Großbritannien ab. Nach unserem Ausritt in Rijeka war sie arg ramponiert, außerdem gab er durch die unterschiedlichen Bedürfnisse meiner Beifahrer zu viele Griffpositionen. Diese ist etwas schmaler, für den 600-ccm-Motor optimiert und auf Sébastien zugeschnitten.»
«Mitte Februar sollten wir soweit sein, dass wir unsere Motore auf dem Prüfstand einem ersten Test unterziehen können. Über die Wintermonate haben wir wieder einiges ausgetüftelt. Da können wir endlich schauen, ob auch alles so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben», kann Grabmüller den ersten Probelauf nicht mehr erwarten.