Bestes WM-Wochenende 2018 für Grabmüller/Lavorel
Grabmüller/Lavorel hatten wegen einer rutschenden Kupplung gegen Remše/Wechselberger keine Chance
In Le Mans starteten Michael Grabmüller/Sébastien Lavorel mit einem siebenten Platz in die Seitenwagen-Weltmeisterschaft. Auf dem Slovakia Ring begann die Unserie für die österreichisch-französische Paarung. Nach einigen Motorschäden musste man froh sein, im ersten Lauf wenigstens den neunten Rang ins Ziel gebracht zu haben. Im zweiten Rennen musste die Yamaha LCR nach einem weiteren Motorschaden abgestellt werden.
Bei den beiden Rennen auf dem Sachsenring zog der 45-jährige Wiener seinen Start zurück und machte sich vorzeitig auf die Heimreise, weil ihm im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten die für die nassen Verhältnisse optimalen Reifenmischung nicht zur Verfügung stand. Nach fünf von elf Rennen stand das Delta-Racing-Team mit bescheidenen 16 Punkten und WM-Rang 13 da.
Bei seinem Heimrennen auf dem Pannonia Ring – die Rennstrecke in der Nähe der ungarischen Kleinstadt Sárvár liegt nur etwa 140 Kilometer von Österreichs Hauptstadt entfernt – gab es mit zwei siebenten Plätzen endlich wieder einen kleinen Lichtblick. Nach Rang 10 in Assen hatten sich Grabmüller/Lavorel an die elfte Stelle der Zwischenwertung gesetzt. Ein Top-10-Platz am Saisonende schien wieder in greifbare Nähe gerückt zu sein.
Das 4,168 Kilometer lange Automotodrom Grobnik/Rijeka, auf dem von 1978 bis 1990 den Großen Preis von Jugoslawien ausgetragen wurde, zählt zu den Lieblingsstrecken des WM-Fünften 2017. Im Vorjahr gelang ihm gemeinsam mit Lavorel mit Platz 3 im Goldrace die beste Platzierung seiner langen Karriere. Das Sprintrennen hatten sie davor bereits an der fünften Stelle beendet.
Dieses Jahr lief es ähnlich gut für den zweifachen Familienvater. Knapp hinter Janez Remše/Manfred Wechselberger wurde er als Siebenter abgewunken. Vor allem in den kurvigen Streckenteilen spielte Grabmüller seine Klasse und Entschlossenheit aus, doch in der Beschleunigungsphase aus der letzten Kurvenkombination und der Gegengeraden büßte der Wiener im Zweikampf die entscheidenden Sekundenbruchteile ein.
«Wir hatten Glück, überhaupt die Zielflagge gesehen zu haben», atmete Grabmüller nach dem Rennen auf. «Die Kupplung hat immer mehr zu rutschen begonnen. Das war auch die Ursache, warum wir auch keine Chance hatten, Remše/Wechselberger zu überholen. So gesehen geht das Resultat in Ordnung. Wir haben neun wichtige Punkte eingeheimst.»
Auch im zweiten Rennen waren Grabmüller/Lavorel über die gesamte Renndistanz von 18 Runden in ein packendes Rad-an-Rad-Duell verwickelt, das zugunsten des jungen britischen Brüderpaars Sam und Adam Christie ausging. «Das hat richtig Spaß gemacht», freute sich der Yamaha-LCR-Pilot, der auf seiner schnellsten Runde mit 1:33,565 min mehr als eine Sekunde unter dem alten Rundenrekord von Ben und Tom Birchall blieb.
Beim Finallauf Anfang Oktober in der Motorsportarena von Oschersleben können Grabmüller und Lavorel die Weltmeisterschaft noch an der siebenten Stelle beenden. Nach zehn von elf Rennen liegen sie mit 60 Zählern auf Rang 9, nur fünf Punkte hinter Peter Kimeswenger/Jens Lehnertz und vier Zähler hinter Lukas Wyssen/Thomas Hofer.