Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

WM-Vierter Markus Schlosser denkt erneut an Abschied

Von Helmut Ohner
Schlosser/Fries (33) vor Christie/Christie (34), Sattler/Neubert und Streuer/Rousseau (4)

Schlosser/Fries (33) vor Christie/Christie (34), Sattler/Neubert und Streuer/Rousseau (4)

Viele Rennfahrer wären mit einem dritten und zwei vierten Plätzen mehr als glücklich. Nicht so der Schweizer Markus Schlosser, der mit der Chancenungleichheit in der Seitenwagen-Weltmeisterschaft hadert.

Als ob er nie weg gewesen wäre. Mit seinem dritten Platz beim Saisonauftakt der Seitenwagen-Weltmeisterschaft feierte Markus Schlosser mit seinem neuen Beifahrer Marcel Fries ein Comeback nach Maß. Beim Rennen in Le Mans musste er sich nur den beiden fünffachen Weltmeistern Pekka Päivärinta und Tim Reeves geschlagen geben.

Nicht viel schlechter lief es am vergangenen Wochenende für den 47-jährigen Eidgenossen auch bei den beiden Rennen auf dem Pannonia Ring. Sowohl das Sprint-, als auch das Gold Race beendete der mehrfache deutsche Meister an der vierten Stelle. Nach drei von zehn Läufen liegen Schlosser/Fries an der vierten Stelle der WM-Zwischenwertung.

Die meisten seiner Rennfahrerkollegen wären mit dieser Ausbeute mehr als zufrieden, aber nicht der ehrgeizige Schlosser. Nach genauem Studium der Sektorzeiten ist für ihn klar, dass sein Rückstand auf Ben Birchall, Tim Reeves und Pekka Päivärinta nicht auf mangelndes Fahrkönnen, sondern auf fehlende Chancengleichheit zurückzuführen ist.

«Im ersten Streckenabschnitt, auf dem es vor allem auf Leistung ankommt, verliere ich fast eine Sekunde. Die drei vor uns liegenden Team verfügen augenscheinlich über genügend Budget, um sich technische Vorteile kaufen zu können. Birchall bekommt außerdem Spezialreifen, die uns nicht zur Verfügung stehen», vermutet Schlosser.

«Im Interesse des Seitenwagensports sollte der Motorrad-Weltverband FIM ein Reglement ausarbeiten, das für mehr Chancengleichheit sorgt, die Kosten spürbar senkt und dessen Einhaltung auch konsequent überprüft wird. Ansonsten ist zu befürchten, dass die ohnedies überschaubaren Starterfelder in Zukunft noch weiter schrumpfen.»

Wie zum Hohn wurde nach dem Gold Race ausgerechnet das Gustoil-LCR-Yamaha Gespann von Schlosser von den FIM-Technikern genau unter die Lupe genommen. «Ich muss mir ernsthaft überlegen, ob es überhaupt Sinn macht, weiterzufahren. So macht es auf alle Fälle keinen Spaß. Im Moment schaut es eher danach aus, dass ich es wieder sein lasse.»

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