Pekka Päivärinta: «Emmanuelle sitzt in Frankreich»
Auch der Finne Pekka Päivärinta kann derzeit nur warten
Nach dem Titelgewinn in der Viertelliter-Weltmeisterschaft 1972 von Jarno Saarinen, der ein Jahr später in Monza zusammen mit Renzo Pasolini tödlich verunglückte, musste Finnland lange warten, bis wieder einer aus ihren Reihen einen Weltmeistertitel ins kleine Land holte. Pekka Päivärinta gelang dieses Kunststück 2008 mit seinem Landsmann Timo Karttiala in der Seitenwagen-WM.
Als Karttiala seine Karriere nach dem Titelgewinn beendete, holte sich der Finne 2009 die Schweizer Seitenwagenlegende Adolf Hänni ins Boot. Die finnisch-schweizerische Paarung wurde zur dominierenden Erscheinung. Im ersten Jahr ihrer Zusammenarbeit mussten sie sich noch knapp Ben und Tom Birchall geschlagen geben, 2010, 2011 und 2013 ging der Titel aber an sie.
Beim Gewinn des fünften Weltmeistertitels schrieb Päivärinta Motorsportgeschichte. Er chauffierte im ersten Lauf auf dem Pannonia Ring Kirsi Kainulainen zum ersten WM-Laufsieg einer Frau, am Ende der Saison behielten sie gegen Jörg Steinhausen und Gregory Cluze knapp die Oberhand. Die junge Finnin gewann damit als erstes weibliches Wesen einen WM-Titel in der Motorrad-Weltmeisterschaft.
Nach zwei Jahren mit Jussi Veräväinen und zwei Mal Platz 2 in der WM-Endabrechnung entschied sich der schweigsame Finne, sich mit der Französin Emmanuelle Clement wieder eine Frau an seine Seite zu holen. Dieser Umstand bringt ihn allerdings in Verlegenheit. Wegen der Coronavirus-Krise konnten die für Ende März und Anfang April geplanten Testfahrten nicht durchgeführt werden.
«Noch bin ich nicht davon überzeugt, dass wir Ende Juni auf dem Pannonia Ring fahren werden. Nach meiner Einschätzung wird es vielleicht im September soweit sein. Das Team ist gesund und bereit für den Einsatz. Das einzige Problem ist, dass Emmanuelle in Frankreich sitzt und ich hier in Finnland», so der im Nordosten von Helsinki beheimatete Multi-Champion im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
«In meinem Heimatland sind die Rennstrecken offen, wir könnten also fleißig trainieren, aber wegen der Reisebeschränkungen darf Emmanuelle nicht zu uns kommen. Ich werde meine Vorbereitung wohl oder übel auf zwei Rädern bestreiten müssen. In den nächsten Wochen werde ich viel Zeit auf meiner Moto-Cross-Maschine und dem Enduro-Bike verbringen.»