Pannonia Ring 2: Reeves kontert, Schlosser auf Rang 2
Bereits in den Trainingssessions zeigte sich, dass die Spitze der Seitenwagen-Weltmeisterschaft enger zusammengerückt ist. Mit Markus Schlosser/Marcel Fries, Pekka Päivärinta/Ilse de Haas, Todd Ellis/Emmanuelle Clement und Tim Reeves/Kevin Rousseau blieben gleich vier Paarungen unter der vor wenigen Jahren noch als unerreichbar scheinenden 1:58-Minuten-Marke. Und auch Josef Sattler mit dem jungen Beifahrer Luca Schmidt zeigten sich deutlich verbessert.
Bei besten äußeren Bedingungen wurden die Seitenwagen-Crews ins vierte Saisonrennen geschickt. 15 Runden waren auf dem 4,740 Kilometer langen Rundkurs nahe der ungarischen Thermenstadt Sárvár, der in der coronabedingten Rennpause größtenteils neu asphaltiert wurde, zu bewältigen.
Reeves erwies sich nach dem frustrierenden ersten Rennen, das er wegen Überhitzungsproblemen an seiner ARS Yamaha frühzeitig beenden musste, als aggressivster Seitenwagen-Pilot. Keiner versteht es wie er, Lücken zu erkennen, die eigentlich gar nicht da sind. Aus der ersten Runde kam der sechsfache Weltmeister als Führender zurück, dicht gefolgt von Schlosser/Fries, Päivärinta/de Haas, Ellis/Clement sowie Sattler/Schmidt.
Diese Reihenfolge der Top-5 blieb während des ersten Renndrittels unverändert, lediglich die Zeitabstände variierten. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood, die am Vortag bereits nach einer Runde wegen Problemen mit der Wasserpumpe in der Box aufgeben mussten, hatten sich von der vorletzten Position an die achte Stelle gesetzt. Lukas Wyssen/Thomas Hofer waren in ein munteres Duell mit Kees Endeveld/Hendrik Crome um Rang 6 verwickelt.
Mit der schnellsten Rundenzeit von 1:57,854 min. konnten sich Reeves/Rousseau um über eine Sekunde von ihren hartnächigen Verfolgern absetzen, aber bereits zwei Umläufe später waren Schlosser/Fries wieder unmittelbar hinter der britisch-französischen Paarung. Aber auch Päivärinta/de Haas, Ellis/Clement und Sattler/Schmidt lagen in Schlagdistanz und lauerten auf ihre Chance.
Nach der zwölften Runde sah es danach aus, als ob sich Reeves einen entscheidenden Vorteil herausgefahren hätte, mit zwei flotten Runden konnte Schlosser vor der letzten Runde seinen Rückstand auf unter 0,1 Sekunden verkürzen. Doch Reeves/Rousseau schaffte es, 0,057 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie zu retten. Für den erfahrenen Briten war es bereits der sechste Sieg auf der ungarischen Rennstrecke.
Hinter Schlosser/Fries schafften es Ellis/Clement noch Päivärinta/de Haas vom Podium zu schubsen. Mit dem fünften Rang bewiesen Sattler/Schmidt, dass bei etwas Rennglück durchaus ein Top-3-Ergebnis im Bereich des Möglich ist. Kershaw/Charlwood beendeten das Rennen noch vor Wyssen/Hofer und Endeveld/Crome an der sechsten Stelle. Peter Kimeswenger mit Kevin Kölsch an seiner Seite wurde vor Remše/Wechselberger Neunter.
In der Weltmeisterschaftszwischenwertung liegen Schlosser/Fries vor den Rennen in Donington nach zwei Siegen und ebenso vielen zweiten Plätzen mit 90 Zählern komfortabel in Führung. Auf Rang 2 und damit noch vor den Serien-Weltmeistern Päivärinta und Reeves kommt etwas überraschend Ellis zu seinem Heimrennen kommendes Wochenende. Die Fünftplatzierten Sattler/Schmidt verzichten auf einen Start in England.
Ergebnis
1. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), ARS Yamaha, 15 Runden in 29:54,971 min. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), LCR Yamaha, +0,052 sec. 3. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), LCR Yamaha, 1,285 sec. zur. 4. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (FIN/NL), LCR Yamaha. 5. Josef Sattler/Luca Schmidt (D), ARS Yamaha. 6. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), LCR Yamaha. 7. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), LCR Yamaha. 8. Kees Endeveld/Hendrik Crome (NL/D), LCR Yamaha. 9. Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch (A/D), LCR Yamaha. 10. Janez Remše/Manfred Wechselberger (SLO/A), ARS Yamaha. 11. Kevin Cable/Kyle Masters (GB), LCR Yamaha.
WM-Stand (nach 4 Rennen)
1. Schlosser/Fries, 90 Punkte. 2. Ellis/Clement, 68. 3. Päivärinta/de Haas, 62. 4. Reeves/Rousseau, 61. 5. Wyssen/Hofer, 39. 6. Endeveld/Crome, 35. 7. Kershaw/Charlwood, 30. 8. Sattler/Schmidt, 24. 9. Peugeot/Peugeot, 22. 10. Kimeswenger/Kölsch, 16. 11. Remše/Wechselberger, 14. 12. Le Bail/Leveau, 13. 13. Vinet/Vinet, 13. 14. Gadet/Salmon, 9. 15. Gallerne/Druel, 8. 16. Cable/Masters, 5. 17. Fretay/Fenoy, 4.