Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Rijeka, Lauf 1: Schlosser siegt, Ausfall von Reeves

Von Helmut Ohner
Mit ihrem sechsten Saisonsieg konnten Markus Schlosser und Marcel Fries in der Weltmeisterschaft weiter ausbauen. Für Tim Reeves/Kevin Rousseau scheint die WM nach dem Ausfall gelaufen zu sein.

18 Runden oder 75,024 Kilometer galt es für die Seitenwagen-Teams bei brütender Hitze und flirrendem Asphalt auf dem Automotodrom Grobnik zu bewältigen. Vor allem das Reifenmanagement mussten die Piloten im Auge behalten, um in der entscheidenden Endphase des Rennens noch genügend Grip für eine Schlussattacke zu haben.

Markus Schlosser und Marcel Fries (Gustoil Sidecar Racing) sind momentan in der Seitenwagen-WM das Maß aller Dinge. Auch im ersten Rennen auf dem ehemaligen Grand-Prix-Kurs sahen die Schweizer als Erster das schwarz-weiß-karierte Tuch. Vom Start weg setzte sich das Paar an die Spitze, die sie nur für zwei Runden an Tim Reeves/Kevin Rousseau abgeben musste.

Über zwei Drittel der Renndistanz lagen fünf Seitenwagen-Crews dicht hintereinander. Erst am Ende konnte Schlosser seine Überlegenheit ausspielen. «Nachdem ich mich schon etwas abgesetzt hatte, bin ich auf zu Überrundende aufgelaufen, das hat mich fast zwei Sekunden gekostet. Danach waren Todd Ellis/Emmanuelle Clement wieder an meinem Hinterrad.»

Aber Schlosser/Fries verteidigten mit viel Übersicht ihre Führung. Mit etwas mehr als eine halbe Sekunde düsten sie vor dem britisch-französischen Paar Ellis/Clement (Santander Salt Racing) über die Ziellinie, dahinter folgten die Briten Stephen Kershaw/Ryan Charlwood sowie die Niederländer Bennie Streuer/Jeroen Remme (Bonovo Action).

Für Tim Reeves/Kevin Rousseau (Bonovo Action) scheint der Weltmeistertitel knapp nach Halbzeit der WM-Saison außer Reichweite. Die britisch-französische Paarung musste ihren Seitenwagen vier Runden vor Schluss auf Platz 2 abstellen. «Die Wassertemperatur ist immer höher gestiegen, es blieb mir keine andere Wahl», erzählte der sechsfache Weltmeister.

«Der Seitenwagen von Schlosser ist viel schneller als der Rest des Feldes. Um den Anschluss an ihn nicht zu verlieren, musste ich seinen Windschatten nützen. Als ich an ihm vorbei war, ist die Wassertemperatur sofort wieder gesunken. Jetzt hoffe ich nur, dass der Motor nicht Schaden genommen hat und er morgen wieder eingesetzt werden kann.»

Während das finnisch-niederländische Paar Pekka Päivärinta/Ilse de Haas und die Eidgenossen Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Sidecar Racing) unbedrängt den Plätzen 5 und 6 entgegenfuhren, gab es für den Österreicher Peter Kimeswenger und seinem deutschen Passagier Kevin Kölsch einmal mehr den siebenten Platz vor Claude Vinet/Melanie Farnier und Janez Remse/Manfred Wechselberger.

Ergebnis, Rijeka, Lauf 1
1. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), 18 Runden in 27:48,366 min. 2. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), 0,673 sec. zur. 3. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), +5,565 sec, alle LCR Yamaha. 4. Bennie Streuer/Jeroen Remme (NL), Adolf RS Yamaha. 5. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (FIN/NL). 6. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH). 7. Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch. 8. Claude Vinet/Melanie Farnier (F), alle LCR Yamaha. 9. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), Adolf RS Yamaha. Schnellste Runde: Ellis/Clement in 1:31,501 min.

WM-Stand (nach 9 von 16 Rennen)
1. Schlosser/Fries, 190 Punkte. 2. Ellis/Clement, 153. 3. Päivärinta/de Haas, 124. 4. Kershaw/Charlwood, 112. 5. Reeves/Rousseau, 85. 6. Wyssen/Hofer, 67. Ferner: 12. Josef Sattler/Luca Schmidt und Kimeswenger/Kölsch, beide 26. 15. Remse/Wechselberger, 22. 18. Streuer/Remme, 13.

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