So holen Markus Schlosser/Marcel Fries den WM-Titel
Die Schweiz hat im Seitenwagensport eine lange Tradition. Angefangen von Ferdinand Aubert, Hans Haldemann, Fritz Mühlemann und Roland Benz über Florian Camathias, Jean-Claude Castella, Fritz Scheidegger und Edgar Strub bis zu Rolf Biland, Paul Güdel, Bruno Holzer, Jean-Francois Monnin, Hermann Schmid und Alfred Zurbrügg hat das kleine Land immer wieder hervorragende Rennfahrer hervorgebracht.
In der Europameisterschaft gingen mit Hansruedi Christinat (1984), Tony Wyssen (1988) sowie Andre Vögeli (1994) einige Titel an Eidgenossen und mit Biland (1978, 1979, 1981, 1983, 1992 – 1994), Holzer (1979) und Scheidegger (1965 und 1966) sowie die Beifahrer Adolf Hänni (2010, 2011, 2013), Karl Meierhans (1979) und Kurt Waltisperg (1979, 1981, 1983, 1992 – 1994) hat die Schweiz sogar einige Weltmeister vorzuweisen.
Markus Schlosser und sein Passagier Marcel Fries könnten am kommenden Wochenende in Estoril (Portugal) in die großen Fußstapfen ihrer Vorreiter treten.
Die beiden Eidgenossen befinden sich in einer komfortablen Ausgangsposition für die letzten drei Saisonrennen. Nach acht Siegen und drei zweiten Plätzen bei zwölf Läufen hat die Paarung 55 Zähler Vorsprung auf ihre schärfsten Konkurrenten, dem Briten Todd Ellis mit seiner französischen Co-Pilotin Emmanuelle Clement, die auf einen Sieg, fünf zweiten und ebenso vielen dritten Plätzen verweisen können.
Auch wenn am letzten Rennwochenende 125 Punkte – für das vorletzte und letzte Rennen gibt es doppelte Punkte – vergeben werden, dürfen die Chancen von Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (#44 Racing), Tim Reeves/Kevin Rousseau (Bonovo Action Racing) und Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (Quattro Group) lediglich als theoretisch bezeichnet werden. Sie weisen bereits einen Rückstand von 103, 114 bzw. 116 Zähler auf.
Sollte es Ellis/Clement tatsächlich gelingen, alle drei Läufe für sich zu entscheiden – und bei den gezeigten Leistungen in diesem Jahr ist es den beiden durchaus zuzutrauen –, müssten Schlosser und Fries bei ihrer Premiere auf dem 4,360 Kilometer langen Circuito do Estoril keine unnötigen Risiken eingehen, um sich die WM-Krone aufzusetzen. Drei dritte Plätze würden dem Gustoil-Sidecar-Racing-Team schon zum Titelgewinn reichen.
Wer den ehrgeizigen Schweizer aus Schönbühl (Kanton Bern) allerdings kennt, weiß auch, dass er sich mit achten Plätzen nicht zufriedengeben wird. «Eine Strategie habe ich mir nicht zurechtgelegt, aber ich werde versuchen, mit Köpfchen zu fahren. Sollte sich allerdings die leiseste Chance ergeben, ein Rennen zu gewinnen, dann werde ich es selbstverständlich auch versuchen», ließ Schlosser gegenüber SPEEDWEEK.com wissen.
Zeitplan (Ortszeit)
29. Oktober
16.50 Uhr Qualifying 1 (20 Minuten)
18.05 Uhr Qualifying 2 (20 Minuten)
30. Oktober
11.45 Uhr Rennen 1 (18 Runden)
15.10 Uhr Rennen 2 (18 Runden)
31. Oktober
12.00 Uhr Rennen 3 (18 Runden)
WM-Stand (nach 12 von 15 Rennen):
1. Schlosser/Fries, 260 Punkte. 2. Ellis/Clement, 205. 3. Päivärinta/de Haas, 157. 4. Reeves/Rousseau, 166. 5. Kershaw/Charlwood, 144. 6. Wyssen/Hofer, 90. 7. Peugeot/Peugeot. 64. 8. Streuer/Remme, 49. 9. Endeveld/Crome, 47. 10. Kimeswenger/Kölsch, 45. Ferner: 13. Payne/Wilkes, 36. 14. Remse/Wechselberger, 31. 16. Sattler/Schmidt, 26.