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Grobnik: Ellis vs. Schlosser, wer hat die Nase vorn?

Von Helmut Ohner
Im Vorjahr gab es in Grobnik/Rijeka das spannendste Rennen der ganzen Saison

Im Vorjahr gab es in Grobnik/Rijeka das spannendste Rennen der ganzen Saison

Bei den beiden Rennen auf dem Automotodrom Grobnik könnte es zu einer Vorentscheidung im Kampf um den WM-Titel kommen. Ellis/Clement liegen zur Halbzeit bereits 23 Zähler vor Schlosser/Fries.

Die Rennen auf dem Automotodrom Grobnik nahe der kroatischen Hafenstadt Rijeka waren im Vorjahr ein absoluter Kracher. Vor allem der zweite Lauf riss die Zuseher von den Plätzen, weil drei Mannschaften an der Spitze für Dramatik sorgten. Nach 18 Runden hatten Tim Reeves/Kevin Rousseau das bessere Ende für sich. Lediglich 83 Tausendstelsekunden dahinter preschten Markus Schlosser/Marcel Fries über die Ziellinie, die ihrerseits Todd Ellis/Emmanuelle Clement um 77 Tausendstelsekunden hinter sich lassen konnten.

Nach den beiden Rennen am vergangenen Wochenende auf dem Pannonia Ring, in dem sich mit Bennie Streuer/Kevin Kölsch, Ellis/Clement, Schlosser/Fries und Stephen Kershaw/Ryan Charlwood gleich vier Gespanne über die gesamte Renndistanz spannende Kämpfe um den Sieg geliefert hatten und auch dahinter heftig um die Plätze gefightet wurde, ist die Chance groß, dass es auch bei der WM-Veranstaltung in Kroatien so weitergeht.

Fünf Siege und drei zweite Plätze bei acht Rennen, die Erfolgsbilanz von Ellis und seiner Beifahrerin Clement vom Team Santander Salt ist in dieser Saison beeindruckend. Sie haben bisher ihren Konkurrenten ganz klar die Show gestohlen. Nicht umsonst führt das britisch-französische Paar, die mit einer revolutionären 4in2-Auspuffanlage an ihrem Gespann für Aufsehen gesorgt haben, zur Halbzeit mit 185 Punkten die Tabelle der Seitenwagen-Weltmeisterschaft überlegen an.

Derzeit müssen sich Markus Schlosser/Marcel Fries (Gustoil Racing) mit der ungewohnten Rolle des Verfolgers abfinden, im Vorjahr waren sie ab dem ersten Wochenende die Gejagten. Nach drei Läufen noch Führende in der WM-Zwischenwertung liegen die Titelverteidiger aus der Schweiz mittlerweile 23 Zählern hinter Ellis/Clement. Es fehlt allerdings nicht viel und die Reihenfolge könnte sich wieder zugunsten der Eidgenossen umkehren.

Mit zwei Ausfällen in Le Mans starteten Streuer/Kölsch (Bonovo Action) in die WM-Saison. Beim Heimrennen des Ex-Weltmeisters aus den Niederlanden lief es noch nicht nach Wunsch, seit dem zweiten Rennen in Belgien ist er mit seinem deutschen Beifahrer aber wieder ständiger Gast auf dem Siegertreppchen. In Ungarn gelang ihnen sogar der erste gemeinsame Sieg. Warum sollte ihnen dieses Kunststück in Grobnik nicht wieder gelingen?

Kershaw/Charlwood (Quattro Group) scheinen dieses Jahr den vierten Platz gepachtet zu haben. Von den acht bisherigen Rennen gingen sie sechs Mal auf dieser Position über den Zielstrich. Die jungen Briten, die letztes Jahr den zweiten Lauf in Donington gewinnen konnten, sind nicht mehr weit davon entfernt, den Top-3 den Platz an der Sonne streitig zu machen. Nach dem dritten Rang im ersten Rennen in Spa steht eine weitere Podiumsplatzierung auf ihrer Wunschliste.

Die Schweizer Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Racing), die Franzosen Ted Peugeot/Vincent Peugeot (FHC Competition) und die Briten Harry Payne/Mark Wilkes (DAO1886) duellierten sich in den letzten Rennen hinter den top4-gesetzten Teams um die Plätze. In diesen Dreikampf könnten am bevorstehenden Wochenende das britische Brüderpaar Sam und Tom Christie auf ihrer erklärten Lieblingsrennstrecke eingreifen.

Zwei weitere Mannschaften, die auf dem Pannonia Ring mit ihren ständigen Positionswechseln unter den Zuschauern für Kurzweil sorgten, sind die Briten Kevin Cable und Charlie Richardson, die in der Meisterschaft mit 49 Punkten auf dem achten Platz liegen sowie die französische Paarung Claude Vinet/Sébastien Arifon, die als WM-Neunte 41 Punkte auf ihrem Konto haben. Auf dem ehemaligen Grand-Prix-Kurs könnte dieses Duell in die nächste Runde gehen.

WM-Stand (nach 8 von 16 Rennen)
1. Ellis/Clement, 185 Punkte. 2. Schlosser/Fries, 162. 3. Kershaw/Charlwood, 105. 4. Streuer/Kölsch, 91. 5. Wyssen/Hofer, 80. 6. Peugeot/Peugeot, 69. 7. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), Yamaha Adolf RS, 68. 8. Cable/Richardson, 49. 9. Vinet/Arifon, 41. 10. Payne/Wilkes, 40. Ferner: 16. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), Yamaha Adolf RS, 16. 18. Markus Schwegler/Ondrej Kopecky (D/CZ), 10. 19. Peter Kimeswenger/Ondrej Sedlacek (A/CZ), Yamaha LCR, 9.

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