Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Seitenwagen-WM: Das Rennen nach dem Unglück

Von Waldemar Da Rin
Nach dem Horrorcrash am Samstag im zweiten Qualifying, bei dem Enrico Becker ums Leben kam und Kurt Hock lebensgefährlich verletzt wurde, fand am Sonntag um 16:35 Uhr das Rennen statt.

Es waren nicht alle Gespannfahrer bereit, nach dem tragischen Unfall von Hock/Becker trotzdem am Rennen teilzunehmen. Deshalb standen nur 13 Seitenwagen am Start. Es gab eine Gedenkminute für den beim Zeittraining am Samstag tödlich verunglückten Enrico Becker (31) und es wurde bei der Siegerehrung auch auf die Champagnerdusche verzichtet. Kurt Hock liegt im Klinikum Chemnitz im künstlichen Koma.

Das Rennen dominierten die beiden britischen Paarungen Reeves/Cluze und Birchall/Birchall, die sich nichts schenkten. In der letzten Runde rammte Birchall seinem Landsmann in der Zielkurve und gewann so das Rennen mit 14 Hundertstel vor dem vierfachen Weltmeister Tim Reeves. Was in der MotoGP zu einer Strafe oder mindestens zu einer Verwarnung geführt hätte, nahmen die Engländer gelassen. «F....ing good race», gratulierte Reeves den Birchall-Brüdern.

«In der letzten Kurve hat das Hinterrad leicht durchgedreht. So hat es eben nicht mehr für den Sieg gereicht. Aber bitte, ich habe keinen Grund zu klagen, wenn ich an Kurt denke», meinte Reeves.
Birchall lag praktisch das ganze Rennen hinter seinen Landsleuten. Taktik? «Die Taktik war, das Rennen zu gewinnen», sagte der Brite, als er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Handschuh von der auf der TT verletzten rechten Hand auszog.

Die deutsch-holländische Paarung Zimmer/Faber schaffte es mit einer Runde Rückstand auf Platz 3. Richtig freuen konnte sich Robert Zimmermann aber nicht. «Es war sehr schwierig. Wir sind für den Kurt gefahren», sagte er mit gebrochener Stimme. Die Schweizer Rutz/Hofer mit der einzigen Yamaha im Feld verpassten das Podest um zwei Zehntelsekunden!

Gürck/Wechselber, die von Startplatz 4 ins Rennen gingen, mussten dem sich vor ihnen drehenden Gespann von Zimmermann/Faber ausweichen. Bei diesem Manöver wegen einer Unebenheit im Belag überschlagen. «Das wäre ein sicherer dritter Rang geworden, aber als sich Robi vor uns in der Zielkurve drehte, hatte ich nur die Wahl Vollbremsung oder rammen. Aber das wollte ich auf alle Fälle verhindern. Dabei sind wir umgekippt. Schade, denn im Omega hätten wir sie geschnappt», berichtete der aus Münstertal stammende Gürck, der aber den dritten Rang im WM-Klassement halten konnte.

Rennen: 1. Birchall/Birchall (GB), LCR-Suzuki, 22 Runden in 33:02,643 (146,600 km/h) 2. Reeves/Cluze (GB/F), LCR-Kawasaki, 0,145 sec. zurück. 3. Zimmermann/Faber (D/NL), LCR-Suzuki, 54,322. 4. Rutz/Hofer (CH), LCT-Yamaha, 54,472. 5. Streuer/Koerts (NL), LCR-Suzuki, 1 Rde. zur. 6. Roscher/Burkhard (D/CH), LCR-BMW, 1 Rde. zur.

WM-Stand (nach 5 von 10 Rennen): 1. Reeves 136 Punkte. 2. Birchall 90. 3. Gürck 64. 4. Rutz 61. 5. Roscher 60. 6. Streuer 56.

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