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Internationale Sidecar Trophy: Gelungene Premiere

Von Andreas Gemeinhardt
Klaffenböck/Parzer: Zwei Laufsiege in Most

Klaffenböck/Parzer: Zwei Laufsiege in Most

Die erste Veranstaltung der Internationalen Sidecar Trophy führte die 26 Seitenwagen-Teams ins tschechische Most.

Ein bunt gemischtes Feld aus Formel 1-, Formel 2- (klassischer Rohrahmenbau mit 600ccm Motoren), sowie Formel 3-Gespannen (seriennah) nahm die insgesamt drei Trainingssitzungen und die drei Rennläufe in Angriff. Als Gaststarter wurden die Ex-Weltmeister Klaus Klaffenböck/Christian Parzer, welche die ersten drei Veranstaltungen der Internationalen Sidecar Trophy als Vorbereitung für die TT auf der Isle of Man nutzen, in der Mitte der Teams aufgenommen. Klaffenböck/Parzer mussten sich im Qualifying mit ihrem Formel2-Gespann nur dem Französischen Meistern des Jahres 2009 Mikael Ducouret/Bastien Herman beugen. Diese allerdings auf der stärker motorisierten F1-LCR-Suzuki. Bernhard Pichler/Mario Pichler aus Österreich landeten auf dem dritten Startplatz, gefolgt von einer Meute F2-Gespannen, bestehend aus Eckart Rösinger/Andreas Kolloch, Tassilo Gall/Thomas Eisentraut, sowie dem hoffnungsvollen Nachwuchteam der Brüder Max und Marvin Gärner.

Am Samstag verlief die Startphase zum ersten Sprint über sieben Runden spektakulär. Zunächst kollidierten Rösinger/Kolloch mit dem Seitenwagen von Ducouret. Gärner/Gärner behielten die Übersicht und übernahmen die Führung. Doch bereits vor der ersten Schikane schlugen die Jüngsten des Feldes in die Leitplanken ein. Als Unfallursache wird ein defekter Vorderreifen vermutet. Fahrer Max blieb nahezu unverletzt, Passagier Marvin musste zur medizinischen Untersuchung in das Krankenhaus eingeliefert werden, wo eine Nierenprellung diagnostiziert wurde. Nach einer halben Runde drehten sich Rolf Schmitz/Jens Lehnertz und blieben ebenfalls punktelos. Nachdem Ducouret/Herman vor Klaffenböck/Parzer die Führung erobert hatten, mussten auch sie mit einem gerissenen Gaszug vorzeitig die Segel streichen. Klaffenböck/Parzer gewannen überlegen vor Pichler/Pichler, die sich bis zum Schluss gegen die Attacken von Rösinger/Kolloch wehrten. Bestes F3-Gespann war am gesamten Wochenende Baumann/Baumann, die dreimal die volle Punktzahl in ihrer Kategorie holten.

Der Supersprint am Sonntag über fünf Runden wurde eine klare Sache für Ducouret/Hermann. Die Franzosen nahmen Klaffenböck/Parzer über neun Sekunden ab. Für «Familie Pichler» gab es auf Rang 3 erneut einen Podiumsplatz zu feiern. Rösinger/Kolloch wurden Vierte und konnten in Most die Trophy 600 – Wertung für sich entscheiden. Gall/Eisentraut durften sich nach guter Fahrt erneut die Punkte für den fünften Gesamtrang gutschreiben lassen. Immer besser in Szene setzen sich Andre Hummel und seine Sozia Patra Pahl. Ihr betagtes Gespann hindert die beiden Neueinsteiger nicht daran, sogar IDM-Teilnehmer hinter sich zu lassen. Mit drei hervorragenden Zielankünften (12, 9, 7) ist ein klarer Aufwärtstrend zu verzeichnen. Durch diese Leistung befinden sich Hummel/Pahl im Vorderfeld der vorläufigen Gesamtwertung. Pech hatte der tschechische Lokalheld Roman Freimuth, dem beim ersten Rennstart der Motor hoch ging. Er musste das Wochenende mangels Ersatz abhaken.

Im Hauptrennen über elf Runden waren es am Sonntagmittag erneut Klaffenböck/Parzer, die nach einem weiteren technischen Ausfall von Ducouret/Hermann die Konkurrenz im Griff hatten. Dahinter entbrannte ein beinharter Kampf zwischen Schmitz/Lehnerts und Pichler/Pichler. Nachdem sich die Pichlers etwas absetzen konnten, gerieten sie beim Überrunden auf Kollisionskurs mit einem Nachzügler. Für beide Gespanne bedeutete dies das vorzeitige aus. Schmitz /Lehnertz wähnten sich auf einem sicheren zweiten Platz, bis sie von Rösinger/Kolloch mit einem harten Bremsmanöver wach gerüttelt wurden. Die nachlassende Kondition von Schmitz wollte Rösinger zu einem Überraschungsangriff nutzen. Doch Schmitz konterte und rettete seinen ersten Podestplatz in dieser Saison. Auf dem soliden vierten Platz kamen Gall/Eisentraut vor Howles/Smithies in das Ziel. Mit Baumann/Baumann landete das schnellste Formel-3-Gespann auf dem sechsten Rang. Alles in allem eine mehr als gelungene Premiere der Internationalen Sidecar Trophy, wie Veranstalter und Teams gleichermassen bestätigten.


Internationale Sidecar Trophy – Rennergebnisse

Internationale Sidecar Trophy – Punktestände

 

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