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Int. Sidecar Trophy Hockenheim: Volles Haus

Von Andreas Gemeinhardt
Nach dem Start zum Hauptrennen in Hockenheim

Nach dem Start zum Hauptrennen in Hockenheim

Im Rahmenprogramm der 500 Kilometer von Hockenheim standen die Wertungsläufe neun und zehn der Internationalen Sidecar Trophy an.

Qualifying
Auch in Hockenheim war das Feld der Internationalen Sidecar Trophy mit 31 angetretenen Teams ausgezeichnet besetzt. Die Pole-Position holten sich Hergott/Josse vor Nussbaum/Aebischer und den Meisterschaftsführenden Knapton/Miller. Auf dem vierten Platz folgte das erste F2-Gespann mit Rösinger/Boneder, die sich rundenlang den Windschatten von Schmitz/Pichler gönnten, ehe sie diese eingangs Opelkurve überholten und so auf den fünften Platz verwiesen. Hinter Schmitz/Pichler lagen Gärner/Gärner, Beart/Wasiak, Ritzer/Art und Schwegler/Schwegler. Probleme an der Bremsanlage hatten dagegen die beiden Damen aus dem Swiss Ladies Team, Kirchhofer/Burkard. Sie mussten das trockene Training auslassen und blieben auf dem letzten und 31. Platz sitzen. Sie sollten sich aber bei allen drei Rennen weit nach vorne durcharbeiten.

Qualifikationsrennen – 5 Runden
Der Sieg im Qualifikationsrennen über 5 Runden wurde eine leichte Beute von Schmitz/Pichler. Sie distanzierten Beart/Wasiak um über elf Sekunden auf den zweiten Platz. Dahinter Ritzer/Arts vor Schwegler/Schwegler, die in einem sehenswerten Manöver Bachmaier/Eisentraut im Motodrom überholten. Diese wiederum liessen die gesamte F2-Meute mit Kimeswenger/Billich, Gärner/Gärner, Gall/Pohl und Winter/Röder hinter sich.

Sprintrennen – 5 Runden
Bereits 2 Stunden nach dem Qualirennen ging es für die meisten Teams erneut in die Startaufstellung zum Sprintrennen. Gleich nach dem Start machten sich Hergott/Josse aus dem Staub und siegten mit drei Sekunden Vorsprung auf Knapton/Miller. Als Dritte wurden Beart/Wassiak abgewunken. Ritzer/Arts setzten sich bereits am Start vehement durch und wurden mit 13 Meisterschaftspunkten für ihren starken vierten Platz belohnt. Bestes F2-Gespann wurden Kimeswenger/Billich. Es war ihr erster Klassensieg, der anschliessend gebührend gefeiert wurde. Hatte man doch Rösinger/Boneder klar auf der Strecke geschlagen. Gärner/Gärner haderten mit der Elektrik und mussten diesen Lauf auslassen. Weise/Schubert schaufelten erneut wichtige Meisterschaftspunkte auf ihr Konto. Nussbaum/Aebischer mussten nach einem Dreher eingangs Motodrom die Gangart etwas zurücknehmen und begnügten sich mit dem achten Platz, knapp vor Bachmaier/Eisentraut, die aus dem Pech der Eidgenossen keinen Nutzen ziehen konnten. Erstmals auf dem Podest der Trophy-600-Meisterschaft zu finden waren Winter/Röder. Kirchhofer/Burkard beendeten ihre Aufholjagd vom Ende des Feldes auf Rang 11. Pech hatten Gall/Pohl, die mit den Gierlingers aneinandergeraten waren. Für sie war auf Platz 14 Schluss, die Gierlingers mussten einen Ausfall verzeichnen. Bestes F3-Gespann waren erneut Baumann/Baumann, die für ihren 16. Platz zwar keine Punkte in der Gesamtmeisterschaft bekamen, aber die F3-Wertung anführen. Schmitz musste den Sprint auslassen, nachdem sich sein Beifahrer Pichler den Fuss verdrehte.

Hauptrennen – 9 Runden
Erneut blieben nur etwa zwei Stunden Pause zwischen dem Sprint und dem Hauptrennen. Hergott/Josse liessen nach einem ausgezeichneten Start den Vorsprung auf Knapton/Miller nie unter 3 Sekunden schrumpfen. Auch der dritte Podestplatz war für Beart/Wassiak reserviert, die allerdings Nussbaum/Aebischer erst in der Schlussphase des Rennens überholen konnten. Nach dem Dreher aus dem Sprint waren die Eidgenossen mit dem vierten Platz zufrieden. Mit zwei sehr starken Bremsmanövern setzte sich das Ehepaar Schwegler gegen die vor ihnen gestarteten F2-Kollegen Gärner/Gärner und Rösinger/Boneder durch. Gleich mit aufgeschnupft wurden Ritzer/Arts. Sie konnten sich von der Kampfgruppe mit Ritzer/Arts sowie Schmitz, der sich nun Chenu ins Boot geholt hatte, und den beiden F2-Gespannen von Gärner und Rösinger absetzen. Viel mehr als dieser sechste Platz war ihnen ihr erster Sieg in der internen Trophy-600-Wertung wert. Dieser war lange ersehnt und überfällig.

Ritzer/Arts schieden nach einem Highspeed-Dreher aus. Rösinger/Boneder hatten zum Rennende etwas mehr Grip und konnten Gärner/Gärner niederringen. Mit den zweiten Plätzen des Wochenendes bei den 600ern sicherten sie sich vorzeitig die Meisterschaft in dieser Kategorie. Kimeswenger/Billich konnten an ihre gute Leistung vom Sprint nicht anschließen und beendeten das Rennen auf Platz 9, direkt vor den erneut stark kämpfenden Damen Kirchhofer/Burkard. Gierlinger beendete nach dem Ausfall vom Sprint das Rennen auf Position 15. Für Gall/Pohl war nach der sechsten Runde Schluss. Der durch den Unfall aus dem Sprint beschädigte Kühler verlor das gesamte Kühlwasser. Nicht ganz an seine guten Leistungen von Oschersleben konnte das Team Stippel/Wechselsberger anknüpfen. Sie verbuchten die Plätze 13 und 16 an diesem Wochenende. Die wie immer mit vollem Einsatz fahrenden Hummel/Pahl wurden zur Mitte des Rennens von einer abgesprungenen Kette eingebremst. Baur/Baur aus der Schweiz hatten weitere Erfolgserlebnisse, wie ein gelupftes Beiwagenrad in der Sachskurve. Ihre Formkurve steigt stetig an. Sie haben Freude am Fahren und lassen alle mit einem grossen Lächeln nach dem Rennen daran teilhaben.

In der Meisterschaft liegen die Briten Knapton/Miller mit 47 Punkten Vorsprung klar auf Titelkurs. Durch die hohe Leistungsdichte sind die Plätze dahinter allerdings noch nicht bezogen. Die zwei Wertungsläufe zum Saisonabschluss der Internationalen Sidecar Trophy auf dem Frohburger Dreieck am 24. und 25. September versprechen Spannung bis zur letzten Umlauf.
 

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