Hermunen für Bulgarien: Die Reaktionen aus Finnland
Timo Lehto, Manager beim finnischen Nations-Team: Viel Wirbel wegen Mauno Hermunen
Supermoto-WM-Leader Mauno Hermunen wird beim Supermoto der Nationen in Pleven nicht für seine Heimat Finnland starten, sondern für das Veranstalterland Bulgarien. Finanzielle Gründe dürften den Topfahrer zu diesem Wechsel bewogen haben. Tomi Konttinen ist Cheftrainer beim finnischen Verband und erklärte in einer Mitteilung:
«Der finnische Motorradsportverband hat ein Budget, um die Kosten der Teammitglieder und Mechaniker beim Supermoto der Nationen zu decken. Leider sind wir nicht in der Lage, den Fahrern ein Startgeld zu zahlen. In einer gesunden wirtschaftlichen Situation wäre es durchaus möglich, einen Bonus in Abhängigkeit der Rennergebnisse und der erreichten Gesamtplatzierung auszuschütten.
Das Supermoto der Nationen ist ein Rennen von Nationalmannschaften und kein Rennen verschiedener Nationaler Motorsportverbände. Es sieht so aus, als ob Mauno sich beim Supermoto der Nationen als Repräsentant eines Motorsportverbandes sieht und nicht als ein Repräsentant der finnischen Nation. Weiter scheint es, dass er von dem Motorsportverband erwartet, ein Startgeld beim Supermoto der Nationen zu zahlen ebenso wie die Kosten seines Rennteams zu übernehmen.
Verträge zwischen Rennteams und Fahrern sind keine Angelegenheit der Verbände. Wenn Verträge das Supermoto der Nationen nicht enthalten, liegt es in der Verantwortung des Fahrers und nicht des Verbandes, eine separate Vereinbarung mit dem Rennteam bezüglich des Supermoto der Nationen zu schließen.
Bei nationalen Rennen unterstützt und koordiniert die finnische Föderation den Einsatz von Teams und leistet einen beachtlichen Beitrag um einen Großteil der Kosten der Fahrer zu decken um dadurch diese Rennen erst möglich zu machen.»
Timo Letho ist Teammanager des finnischen Supermoto-Nations-Teams und hat durch SPEEDWEEK.com von Hermunens Start für Bulgarien erfahren, er ergänzt:
«Tomi Konttinen hat das letzte Wort bei der Besetzung des finnischen Nations-Teams und hat Mauno selbstverständlich einen Platz im Team angeboten. Wir haben ein vergleichsweise großes Budget um die Kosten für das ganze Team abzudecken. Soweit ich weiß, besagen die Prinzipien der finnischen Föderation, dass das zur Verfügung stehende Budget gleichmäßig unter dem gesamten Team aufgeteilt wird. Es wäre genügend Geld gewesen um Maunos Kosten zu decken. Vielleicht wird die Föderation eines Tages entscheiden einem Fahrer mehr Geld als den anderen zu geben, aber im Moment haben wir uns entschieden, jedem Teammitglied die gleiche Chance zu geben, am Nations teilzunehmen. Unser Supermoto-Team hat für das SMoN ein höheres Budget bekommen als viele andere und größere Sportarten. Dies ist deshalb so, weil unsere Föderation die Leistungen von Mauno und den anderen Fahrern respektiert.
Ich bin seit Jahren Mitglied in der Föderation und Fachausschuss Supermoto und bin immer wieder überrascht, wie groß das Budget ist, das unser Verband für solch eine kleine Sportart wie Supermoto bereitstellen kann. Das zeigt, wie groß die Achtung und Wertschätzung ist, die unser Verband für Sportarten hat, in denen wir Weltklasseathleten haben. Ich frage mich, warum Mauno der Ansicht ist, dass die Föderation ihn nicht respektiert…?
Bis heute ist es eine Sache der Ehre gewesen, in eine Nationalmannschaft berufen zu werden. Aber wie es scheint, war in diesem Fall das Geld wichtiger. In dem Moment, in dem wir beginnen, unseren Fahrern ein Startgeld zu zahlen, benötigen wir mehr Sponsoren. Diese Sponsoren zu akquirieren, wäre eine gemeinsame Aufgabe des Verbandes und der Fahrer. Wir würden diese Form der Zusammenarbeit sehr begrüßen!
Mauno scheint in den Motorsport-Medien merkwürdige Schlagzeilen verursachen zu wollen. Das ist sicherlich eine Entscheidung über die in der Supermoto Szene viel gesprochen werden wird.»
Mauno Hermunen selber war trotz mehrfacher Nachfrage und ausführlicher Kommunikation nicht bereit, seine Beweggründe für den Start im bulgarischen Nations-Team gegenüber SPEEDWEEK.com zu erläutern.