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Zu schnell: Jason Doyle will nie Langbahn fahren

Von Manuel Wüst
Speedway-Weltmeister Jason Doyle hat gehörigen Respekt vor Rennen auf Sand- und Grasbahnen. Was ihn im Februar nach Deutschland verschlagen hat und in welchen Ligen er 2018 starten wird.
Jason, wie laufen deine Vorbereitungen, was hast du den Winter über gemacht?

Es war ein langer und kalter Winter in England. Ich bin sehr früh aus Australien zurückgekehrt und habe in den vergangenen Monaten ein ganz normales Leben gelebt. Ich bin ausgegangen, habe mir gutes Essen gegönnt und auf ein hektisches Jahr mit über 100 Rennen zurückgeblickt, die alle mit viel reisen verbunden sind. Seit einiger Zeit bin ich wieder im Training und fühle mich gut.

In welchen Ligen wirst du 2018 starten? Hast du bereits mit dem Gedanken gespielt in den Ligen kürzer zu treten, wie es unter anderen Greg Hancock getan hat?

Greg Hancock ist 47 Jahre alt und ist viermal so viele Rennen wie ich in seiner Karriere gefahren. Ich bin noch relativ jung und habe noch etwas Geld zu verdienen, sodass ich weiterhin in allen Ligen starten werde. In England haben sie glücklicherweise die Renntage auf Montag und Mittwoch festgelegt, sodass es mit den Renntagen der schwedischen Liga an einem Dienstag besser vereinbar ist. Ich werde 2018 in Polen, Schweden, Großbritannien und den Grand Prix starten, was vermutlich genug für mich sein wird.

Ich genieße es Rennen zu fahren, Rennen garantieren mir auch eine gewisse Schärfe. Aus diesem Grund bleibe ich auch in England, um vielbeschäftigt zu bleiben, auf dem Bike zu sitzen und zu fahren. Es geht nicht nur ums Geld verdienen.

Wird man dich außer beim Grand Prix in Teterow 2018 in Deutschland sehen?

Das hängt alles davon ab, was am Ende des Jahres passiert. Wenn es passt, komme ich gerne wieder nach Deutschland zu ein paar offenen Rennen, denn die Fans machen aus den Rennen immer schöne Events. Die offenen Rennen sind auch mit deutlich weniger Druck verbunden als die Ligarennen, sodass es auch kein Weltuntergang ist, wenn man ein offenes Rennen nicht gewinnt.

Was treibt dich in den Wintermonaten nach Deutschland?

Mein guter Freund Max Dilger war bei mir in Norwich zu meiner Weltmeisterfeier zu Besuch und ich habe ihn dann zurück nach Deutschland begleitet, wo wir bei Ortema neue Knieorthesen anfertigen lassen. Ich arbeite schon seit Jahren mit Ortema zusammen und bin froh und dankbar über die hervorragende Partnerschaft. Wir hatten nach dem Termin bezüglich unserer Orthesen noch ein intensives Work-out bei Ortema am Nachmittag. Es war schön, wieder in Deutschland gewesen zu sein.

Mit Ortema verbindet dich seit Jahren eine enge Partnerschaft?

Ja, ich wurde 2011 sogar schon bei Ortema operiert, als meine Schulter verletzt war. Damals war ich schon mit Max befreundet und er hat das für mich eingefädelt. Er brach sich in der Saison das Schlüsselbein, sodass wir Zimmergenossen in der Orthopädischen Klinik in Markgröningen waren. Die Operation verlief so gut, dass ich zurückblickend festhalten kann, dass Ortema mich da wunderbar wiederhergestellt hat.

Dilger und Australier wie Cameron Woodward und Jason Crump starteten schon auf der Langbahn. Hast du je mit dem Gedanken gespielt, auch Langbahnrennen zu bestreiten oder es mal probiert?

Einfache Antwort: Ich werde niemals ein Langbahnrennen bestreiten! Ich schaue Langbahnrennen wahnsinnig gerne und respektiere die Jungs, die das machen. Ich kenne auch einige Speedwayfahrer, die nach Europa kommen, um dann gegen die Langbahncracks anzutreten. Was schon mal nicht ganz einfach ist. Ich habe eine gehörige Portion Respekt vor den Fahrern, die den enormen Geschwindigkeiten trotzen. Ich fühle mich im Speedwaysport wohl und müsste meine Komfortzone verlassen, um da mitzugehen. Wobei ich mich nicht wohlfühlen würde, da ich zu großen Respekt vor den Geschwindigkeiten und dem Sandstrahl auf der Langbahn hätte. Ich weiß auch, dass es in Deutschland Rennen mit enormen Besucherzahlen gibt und der Sport eine großartige Tradition hat. Aber ich werde kein Teil des Langbahnsports.

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