Erik Riss: Ärzte erkannten Bänderrisse im Knie spät
Erik Riss fährt 2023 in vier Ligen, auch in England für die Redcar Bears
Erik Riss fuhr in der vergangenen Saison in drei Speedway-Ligen, in England für die Ipswitch Witches in Liga 1 und in der 2. Liga für die Redcar Bears Middlesbrough, sowie für die Trans MF Devils Landshut in der 1. polnischen Division. «England war für mich sehr zufriedenstellend», berichtete Riss jetzt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «ich hatte eine konstante Saison, vor allem in der 2. Liga. Dort habe mich in meinem Team auf Position Nummer eins vorgearbeitet.»
Auch in Liga 1 war lieferte der Deutsche auf der Insel konstante Leistungen ab, aber aufgrund des dort deutlich höheren Niveaus hat er «noch Luft nach oben», wie er selbst sagt. Riss: «Da geht noch deutlich mehr, ich will meinen Average in der kommenden Saison erhöhen, das gilt aber auch für Liga 2.»
In Polen fuhr Erik Riss mit Landshut seine erste volle Saison in der ersten polnischen Liga. «Ich bin in den Jahren zuvor schon das ein oder andere Mal für einen polnischen Club gefahren, aber 2022 war mein erstes volles Jahr dort mit regelmäßigen Einsätzen», so Riss.
Den Verantwortlichen beim AC Landshut ist Riss nach seinen eigenen Worten dankbar, dass sie ihm das Vertrauen geschenkt haben, denn seine Leistungen waren doch sehr durchwachsen. Riss: «Ich habe Rennen gehabt, wo ich nur sehr wenige Punkte abgegeben habe. Und dann welche, wo ich kaum Punkte geholt habe. Der AC Landshut hat trotzdem nicht das Vertrauen in mich verloren. Ich habe dann bei dem einen oder anderen Rennen gezeigt, was ich kann. Die Durchwachsenheit lag an wenig Erfahrungen mit polnischen Bahnen und dem Material. Da hat es gefehlt.»
Für Riss war es nach seiner Einschätzung ein Jahr mit zahlreichen Erfahrungen, welches ihn positiv auf die neue Saison in Polen eingestimmt habe. «Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt besser vorbereitet auf die Rennen dort bin. Ich habe das Ziel, für Landshut konsequent zu punkten und dass es keine Ausnahme ist, zweistellig zu punkten.»
Die Clubzugehörigkeit hat sich für Erik Riss in 2023 nicht geändert. Der mittlerweile 27 Jahre alte Oberschwabe aus Bad Wurzach startet künftig wie bisher für Ipswitch und die Redcars und auch für Landshut. Dazu ist auch der Einsatz bei einem deutschen Bundesligaclub fix.
Und Riss will auch an offenen Rennen teilnehmen, sowohl beim Speedway als auch auf der Langbahn, wenn es denn zeitlich passt. Riss: «An offenen Rennen bin ich sehr interessiert, ich bin immer gerne dabei, weil das einem Fahrer immer Spaß macht. Da kannst du ohne Druck für dich selbst kämpfen. Es muss aber zeitlich möglich sein. Bei vier Ligen ist das nicht einfach».
Momentan ist Erik Riss noch Rekonvaleszent. Im Juli letzten Jahres stürzte er in Bydgoszcz bei einem Rennen für Landshut. Die Folge: Wadenbein gebrochen, Außenband und hinteres Kreuzband gerissen. «Kompliziert war das an sich nicht», erinnert sich Riss, «jedoch wurde bei der ersten Untersuchung nur der Knochenbruch und nicht die Bänderrisse festgestellt, obwohl ich mich über Knieschmerzen beklagt hatte.» Das war fatal, denn nach der anfänglichen Diagnose wurde nur der Knochenbruch operiert.
Erst zirka sieben Wochen, nachdem Erik Riss auf eigene Initiative wegen anhaltender Knieschmerzen noch einmal zum Doktor gegangen war, wurde festgestellt, dass die Bänder ab waren. Riss: «Ich bin dann noch die Saison zu Ende gefahren, bin noch fünf oder sechs Rennen nach meiner Verletzung gefahren, aber eben ohne diese erwähnten Bänder.»
Nach Abschluss der Saison ließ sich Riss dann operieren. «So ein Kreuzband- oder Außenbandriss hat schon eine sehr lange Regenerationszeit», weiß der Deutsche, «bei Fußballern spricht man normalerweise von sechs bis neun Monaten, aber bei Speedwayfahrern sagt man, es braucht nur drei Monate, bis sie wieder anfangen können. Bis zum Beginn der Saison sollte es also klappen. Momentan bin ich regelmäßig beim Physio und arbeite daran, dass ich wieder vollständig fit werde.»