Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Dilger: «Ich mache nichts anders als 2010»

Von Jan Sievers
Max Dilger in Action für den AC Landshut

Max Dilger in Action für den AC Landshut

Die Saison von Max Dilger läuft richtig gut. Beim Speedway World Cup war der Badener bester Deutscher.

Max, du scheinst einen Lauf zu haben. In der polnischen Liga bist du mit Polonia Pila auf Aufstiegskurs. Auch sonst hattest du kein richtig schlechtes Rennen in diesem Jahr. Wieso läuft alles so gut?
Dilger: Ich weiss nicht genau, warum es so gut läuft. Ich mache nichts anders als in den Jahren zuvor. Wir haben ein paar Kleinigkeiten an den Motoren geändert. Das sollte aber nicht der grosse Unterschied sein. Ich habe einfach Spass am Fahren und bin im Kopf frei.

In Vojens beim Speedway World Cup ist Deutschland untergegangen, du hast mit vier Punkten fast die Hälfte für das deutsche Team eingefahren. Wieso waren die anderen so viel besser?
Die anderen haben viel mehr Erfahrung als wir Deutsche. Die Jungs fahren alle bis zu 100 Rennen pro Jahr – und das seit Jahren. Wir haben extrem am Kurveneingang und Ausgang verloren. Das lag aber nicht an unserem Material. Das sind einfach Feinheiten im Fahrstil.

Bist du enttäuscht nach deinen Leistungen in diesem Jahr, dass du für das SWC-Quali-Rennen in Landshut nicht nominiert worden bist?
Ich hatte letztes Jahr eine schlechte Saison. Landshut war sehr früh im Jahr und es gab wenige Möglichkeiten seine Leistung bis Landshut zu zeigen. Das machte es für René Schäfer nicht einfach. Und das Wichtigste war ja, dass die Jungs es geschafft haben. Aber natürlich wäre ich gerne dabei gewesen.

Im letzten Jahr warst du in der Premier League unterwegs. Liebäugelst du mit einer Rückkehr nach England?
Ich bin für alles offen. Wenn Angebote kommen, dann werde ich sicher darüber nachdenken. Aber es ist nicht einfach, in der Britischen Liga zu fahren. Die Bahnen dort unterscheiden sich doch sehr von unseren.

In Polen werden viele Fahrer nicht oder nicht regelmässig bezahlt, bekommst du dein Geld pünktlich?
Ich habe den Verein in Polen im Winter gewechselt. Weil ich genau dieses Problem letztes Jahr hatte. Und ich muss sagen, ich habe einen Glücksgriff gemacht. Pila ist ein super Verein. Alles ist gut organisiert und das Geld kommt pünktlich nach dem Rennen.

Was kannst du in Polen lernen, was du in Deutschland in 10 Jahren nicht lernen kannst?
In Polen wird deutlich härter gefahren als in Deutschland. Man muss um jeden Zentimeter kämpfen. Und das Niveau ist deutlich höher als hier.

Was rechnest du dir bei der Speedway-DM aus? Das Podium müsste drin sein, oder magst du die Finalbahn in Güstrow nicht?
Ich habe mir dieses Jahr für kein Rennen wirklich was Spezielles vorgenommen. Ich fahre hin und gebe mein Bestes. So hat es dieses Jahr bisher geklappt. Vielleicht ja auch in Güstrow.

Im letzten Herbst habe ich dich auf der Langbahn in Herxheim trainieren sehen. Mit dem Motorrad deines Team-Ortema-Fuchs-Kollegen bist du um die Bahn geflogen. Wann sehen wir Max Dilger beim ersten Langbahnrennen?
Es ist nicht so einfach, mal schnell auf die Langbahn zu gehen. Man braucht ein enormes Startkapital. Wenn man richtig mit fahren will, braucht man zwei Bikes auf Top-Level. Das ist nicht einfach zu finanzieren.

Martin Smolinski wirbelt die Langbahn-Welt durcheinander und fährt alteingesessenen Langbahn-Cracks um die Ohren. Sind die anderen so schlecht oder ist Smoli so gut?
Martin ist ein guter Fahrer. Das macht ihn zusammen mit dem guten Material so konkurrenzfähig. Ich denke, dass Speedway technisch anspruchsvoller zu fahren ist als Langbahn. Das macht den Wechsel von Speedway auf die Langbahn etwas einfacher.

Ist Smolinski eine Motivation für dich auf die Langbahn zu wechseln, da er zeigt, dass man als guter Speedwayfahrer gleich um die WM-Krone mitfahren kann?
Ich würde es nicht unbedingt eine Motivation nennen. Jeder muss das machen, was für ihn am besten ist. Es ist nicht gesagt, dass jeder gleich so vorne mitfährt.

Wenn du zwei Maschinen hingestellt bekommst, würdest du dann loslegen?
Ich würde es mir auf jeden Fall durch den Kopf gehen lassen.

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