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Sir Ivan Mauger: Der Mann mit dem goldenen Motorrad

Von Manuel Wüst
Am zweiten Advent öffnen wir das zehnte Türchen unseres Kalenders, mit dem wir auf Helden und Momente aus 100 Jahren Speedwaysport zurückblicken. Einer der Größten war der Neuseeländer Ivan Mauger.

Aus Christchurch in Neuseeland, von wo auch Ronnie Moore und Barry Briggs stammen und zu weltmeisterlichen Ehren kamen, kommt Ivan Mauger. Schon in jungen Jahren nahm er sich vor, um die Weltmeisterschaft zu fahren und erarbeitete und sparte sich mühselig das Geld für ein Speedwaybike zusammen. Nach Ende der Schulzeit bestieg er ein Schiff, um in Großbritannien Profi zu werden.

Der erste Anlauf scheiterte, erst im zweiten Jahr 1963 fasste er in England Fuß und stieg in Newcastle in den Ligabetrieb ein. 1966 bestritt Mauger in Göteborg sein erstes WM-Finale und schloss dieses auf dem vierten Rang ab, nachdem er als Sieger der europäischen Qualifikation dabei war.

Im Folgejahr gewann Mauger in Wembley mit Bronze seine erste WM-Medaille, ehe ihm 1968 in Göteborg der große Wurf gelang. Wie schon 1967 begann Mauger mit drei Laufsiegen stark. Hatte er 1967 den Titel gegen die Schweden Ove Fundin und Bengt Jansson aus der Hand gegeben, fuhr er im Ullevi-Stadion zu einem Maximum und seiner ersten Weltmeisterschaft. 1969 gelang dem Neuseeländer, erneut vor Barry Briggs, der zweite Weltmeistertitel in Folge.

In Breslau hatte Mauger 1970 die Chance, als erster Fahrer dreimal in Folge den Titel zu gewinnen. Als besonderen Ansporn gab es eine Wette mit zwei US-Amerikanern, die zusagten Maugers Bike zu vergolden, wenn ihm dies gelänge. Mauger lieferte ein Maximum ab, daraufhin kam das Weltmeistermotorrad nach Amerika, wurde mit Gold überzogen und zierte dann viele Jahre Ivans Hauseingang in Runaway Bay an der Goldkürste in Australien, wo er lebte. Inzwischen ist das vergoldete Motorrad im Canterbury Museum in Christchurch zu bewundern.

Nach erfolgreichem Tripple ging der WM-Titel 1971 an Ole Olsen, doch 1972, 1977 und 1979 gewann Mauger seine Weltmeisterschaften Nummer 4, 5 und 6. Somit ist er noch heute gemeinsam mit Tony Rickardsson Speedway-Rekordchampion.

Was Mauger dem Schweden jedoch voraus hat, sind drei weitere WM-Titel auf der Langbahn in den Jahren 1971, 1972 und 1976. Nachdem er 1979 sein letztes Speedway-WM-Finale bestritt, war der Neuseeländer noch bis Mitte der 1980er-Jahre flott auf der Langbahn unterwegs. Seine Liste der prestigeträchtigen Titelgewinne ist extrem lang, zu den Einzeltiteln kamen Medaillen in der Paar- und Team-WM dazu.

Mauger blieb dem Sport vor allem in Australien und Neuseeland auch nach seinem Karriereende und einer großen Abschiedstournee als Veranstalter und Promoter verbunden, ehe er 2018 im Alter von 78 Jahren in Australien verstarb.

Die größten Erfolge von Sir Ivan Mauger:

Speedway-Weltmeister 1968, 1969, 1970, 1972, 1977, 1979
Langbahn-Weltmeister 1971, 1972, 1976,
Best-Pairs-Weltmeister 1969 (mit Bob Andrews), 1970 (mit Ronnie Moore)
Team-Weltmeister 1968 und 1979 mit Neuseeland; 1971, 1972 mit Großbritannien

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