Hans Andersen: «Spass ist der Schlüssel»
Hans Andersen will zurück in den Grand Prix.
Mit einem Sieg beim «Ben Fund Bonanza» Ende März begann die Saison verheissungsvoll für den ehemaligen GP-Fahrer. Nur kurze Zeit später beendete ein Unfall die Fortsetzung der guten Ergebnisse. Beim Joggen brach er sich das Bein und brauchte lange, bis er wieder fit genug war, um aufs Motorrad zu steigen.
Bist du nun wieder zu 100-prozentig fit, oder macht das Bein noch immer Probleme?
Ich bin noch nicht richtig fit, zumindest kann ich mittlerweile aber wieder ohne Schmerzen Rennen fahren. Das Bein bereitet mir noch ein paar Probleme. Vor allem aber bin ich nicht richtig fit, weil mir drei Monate Fitness fehlen, die mir durch den Beinbruch verlorengegangen sind. Ich bin noch lange nicht auf dem Fitnesslevel, auf dem ich eigentlich sein müsste. Das Bein wurde mit Platten verschraubt, und ich konnte es zehn Wochen lang nicht belasten.
In Pardubitz konntest du ordentlich mitmischen, doch in der polnischen Liga hast du in der vergangenen Woche kaum Punkte einfahren können. Liegt es nur an der mangelnden Fitness oder auch an der mentalen Fitness, die dir flöten ging?
Es liegt an vielen Sachen. Es fängt damit an, dass sie die neuen Schalldämpfer eingeführt haben und ich nicht wusste, wie man mit ihnen richtig fährt. Ich hatte keine Zeit zum Testen, wie man die Maschinen richtig darauf abstimmt. Dann wurde ich mitten in der Saison ins kalte Wasser geworfen. Zum Glück bin ich jetzt wieder in England am Start, zuvor hatte ich viel zu wenige Rennen. Ich habe vielleicht nur 20 Prozent der Rennen bestritten, wie ich es normalerweise tue. Wenn du keine Rennen gewinnst, verlierst du dein Selbstvertrauen - du glaubst nicht mehr an dich selbst. Auch meine Fitness ist nicht die beste. Ich würde nicht sagen, dass ich schlapp bin. Aber ich bin noch nicht da, wo ich sein müsste.
Du hast bereits Grands Prix gewonnen und gezeigt, dass du vom Potenzial locker zu den Top-15 der Welt gehörst. Wann bist du wieder bereit für den GP?
Wenn ich mich dafür qualifiziere. Ich war zwar im Challenge in diesem Jahr, aber ich hatte einen verdammt schlechten Tag. Ich werde es im nächsten Jahr erneut versuchen. Ich habe noch viele Jahre vor mir, und man vergisst nicht, wie man ein Speedway-Motorrad fährt. Ich muss einfach wieder fit werden und regelmässig fahren: in England, Polen, Schweden oder wo auch immer. Und ich muss Spass dabei haben, denn im Moment geniesse ich das Rennen fahren nicht. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Das beste Beispiel ist Greg Hancock: Das Einzige, was er im Vergleich zum Vorjahr geändert hat, ist, dass er das Speedwayfahren wieder geniesst. Das zeigt, was es für einen Unterschied macht.