Mark und Erik Riss stehen in den Startlöchern
Talentierte Weltmeistersöhne: Erik und Mark Riss
Doch nicht der mehrfache Weltmeister Gerd Riss, der vor dieser Saison verletzungsbedingt seine erfolgreiche Laufbahn beenden musste, trainierte auf der Bahn, sondern seine Söhne Mark (17) und Erik (16) drehten auf der Speedway- und der Langbahn ihre Runden.
«Im Frühjahr sind meine Jungs auf mich zugekommen und wollten Speedway fahren. Sie haben sich dann kurzerhand eine Bahn auf unserem Acker gebaut und haben dort begonnen zu trainieren. Ich habe ihnen dann diverse Tipps gegeben, unter anderem wie man eine Kurve anfährt, und sie kamen auf der Piste dann sogar ins Driften», berichtete Riss von den ersten Gehversuchen seiner Schützlinge, die bereits seit einigen Jahren Motocross fahren.
Im vergangenen Sommer fuhr Gerd Riss mit seinen Söhnen dann auch gelegentlich nach Herxheim, um auf der Speedwaybahn im Waldstadion zu trainieren. Beim Abschlusstraining in Herxheim drehten Mark und Erik dann auch erste Runden auf der Langbahn. Ein komisches Gefühl ist es für Gerd Riss nicht, seine Söhne vom Fahrerlager aus zu beobachten: «Es macht mir Spass, den beiden zuzuschauen und ihre Fortschritte zu sehen.»
Dass seine Söhne nicht in den Schülerklassen gefahren sind, sieht Riss nicht unbedingt als Nachteil: «Klar wäre es gut gewesen. Aber zu meiner aktiven Zeit wäre das auch nicht möglich gewesen. Zudem sind schon viele in den Schülerklassen erfolgreich gefahren und heute hört man von denen gar nichts mehr. Ich selbst habe übrigens auch erst mit 16 Jahren angefangen.»
Ob Mark und Erik Riss 2012 ans Startband rollen, steht noch nicht fest. Die endgültige Entscheidung sollen die beiden selbst treffen, betont nicht nur Gerd, sondern auch dessen Frau Diana. Die Unterstützung des Vaters wäre ihnen jedoch gewiss: «Mark und Erik wollen Speedway fahren. Zusätzlich sollen sie dann auch auf der Langbahn starten, sonst sind es zu wenig Rennen. Wenn sie sich nur aufs Speedway konzentrieren wollten, dann müssten sie im Ausland starten. Zuerst sollen sie jedoch ihre Schule beenden, und dann muss man schauen, was sie beruflich machen.»
Druck auf die Entscheidung der Söhne wird Riss nicht machen, denn von der Fachwelt wird vermutlich genug von den beiden erwartet werden: «Einfach wird es für meine Söhne nicht. Man kann hier den Sohn von Egon Müller als Beispiel nehmen. Da haben die Leute schon alleine aufgrund des Vaters darauf geachtet, wie er sich schlägt. Ich selbst werde meine Söhne aber keinesfalls unter Druck setzen.»
Gesundheitlich hat der Multiweltmeister seit dem Frühjahr noch keine Fortschritte gemacht. Das verletzte Bein bereitet noch immer Sorgen. Riss: «Die Ärzte sagen, dass es noch bis zu zwei Jahre oder länger dauern kann, bis sich der Zustand bessert.»