Tobias Busch: Neuer Anlauf im Profigeschäft
Busch bei der Vertragsunterzeichnung in Stralsund
Für die Saison 2012 ändert der Stralsunder seine Pläne. «Mein erster Anlauf als Profi in England war sehr spontan und ungeplant. Dies rächte sich im Laufe der Saison, da mein Budget aufgebraucht war und ich vor einem finanziellen Problem stand», erklärte Tobias Busch, der sich daraufhin entschloss, 2010 eine Lehre zum Elektriker zu beginnen, sich jedoch dabei nie wirklich wohl fühlte.
Ein grosser Knackpunkt für den Stralsunder war der Auftritt beim Speedway World Cup in Vojens, als das deutsche Team gegen die grossen Speedway-Nationen Dänemark, Schweden und Australien haushoch verlor. Busch: «Ich dachte mir, das kann es nicht gewesen sein, dass wir da so untergehen. Ich habe mich nach dem Rennen mit einigen Fahren unterhalten und unter anderem bekam ich von Davey Watt bestätigt, das wir Deutsche keine schlechten Fahrer sind, uns jedoch vor allem die Rennpraxis fehlt. Die 30 bis 40 Rennen, die ich im Jahr fuhr, fahren die Australier zum Beispiel alleine in England. Nach diesem Rennen war mir klar, dass das Potenzial da ist, um als Profi Rennsport zu betreiben. Das Rennen in Pardubitz Ende letzte Saison hat mir gezeigt, dass man jeden Fahrer schlagen kann und vieles möglich ist.» In Tschechien war Busch der einzige Fahrer, der den späteren Sieger und langjährigen GP- Fahrer Rune Holta schlagen konnte.
Tobias Busch beendete vorzeitig seine Lehre und konzentriert sich nun gänzlich auf die Saison 2012: «Ich habe inzwischen ein gutes Team um mich herum, in dem jeder seine Aufgabe kennt und mich stark unterstützt. Zudem konnte ich einige sehr gute Sponsoren gewinnen.»
Seit letztem Jahr wird Busch bei der Sponsorensuche und in organisatorischen Dingen von Michael Krause unterstützt, der einige seiner Geschäftspartner als Sponsor für den jungen Stralsunder gewinnen konnte. «Wir sind trotz einiger neuer Sponsoren noch immer auf der Suche nach neuen Partnern, die uns in der laufenden Saison unterstützen», betont Krause.
Als fixe Mechaniker stehen Busch Sebastian Dürr und Toni Brosowski zur Seite. Auch der ehemalige Speedwayfahrer Martin Ernst, gleichzeitig Tobis Cousin, hilft wo er kann. Die Motoren wird wie in der Vergangenheit Steffen Höppner liefern, der, wie Michael Krause betont, «eine wichtige Stütze im Team ist».
Das Hauptaugenmerk für die Saison 2012 liegt für Busch wieder in den europäischen Ligen, wenngleich bislang nur der Bundesligavertrag mit Stralsund fix ist sowie ein Vertrag in Dänemark bei Esbjerg unterzeichnet wurde. «Wir stehen in Polen noch in Verhandlungen und gehen davon aus, das sich auch dort etwas für die Saison 2012 ergibt», hielt Krause fest.
Die britische Liga ist ebenfalls nicht aus dem Sinn. Busch: «Ich habe noch immer einen recht hohen Average, sodass es schwer ist, gleich zu Saisonbeginn einen festen Vertrag zu bekommen. Ich gehe aber davon aus, dass sich bis Mitte der Saison etwas ergibt.»
Zudem behält er die schwedische Liga im Auge, doch dort ist es aufgrund der vielen jungen schwedischen Fahrer sehr schwer an einen Vertrag zu kommen.
Präsentieren kann sich Busch der internationalen Fachwelt unter anderem bei internationalen Prädikatsrennen wie dem Qualifikationsrennen zum Speedway-GP in Güstrow, für das er vom DMSB nominiert wurde: «Mein Ziel ist es, in der WM soweit wie möglich zu kommen, denn die WM ist die optimale Plattform, um mit guten Leistungen auf mich aufmerksam zu machen.»
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