Airjacket bietet besseren Schutz
Jason Bunyan (li.) mit Testobjekt Max Dilger
Einigen mag es bereits aufgefallen sein: Als Chris Harris in King’s Lynn beim Speedway-World-Cup vom Motorrad fiel, hat sein Brustumfang plötzlich erheblich zugenommen.
Die dünne Weste, die mit einer Druckpatrone versehen und einem Kabel am Sitz befestigt ist, bläst sich innerhalb von Millisekunden auf, wenn der Fahrer vom Motorrad fällt. Der Oberkörper und auch der Rücken sind dann von einem Luftkissen umgeben, das vor schlimmeren Verletzungen beim Aufprall auf den Boden oder in die Bande schützen soll.
«Sie ist einfach zu tragen», sagt Jason Bunyan, der das Projekt seit Anfang als Testpilot unterstützt. «Wieso sie gerade mich ausgewählt haben, weiss ich auch nicht. Vielleicht, weil ich sie bereits 17 Mal testen konnte. So oft bin ich diesem Jahr bereits gestürzt», sagt der Brite schmunzelnd. «Man muss lediglich einen Streifen mit dehnbarem Material in seinen Kombi einnähen, damit sich die Airjacket voll entfalten kann.»
Neu ist das System nicht. Es wurde 1:1 aus dem Reitsport übernommen. Dort erleiden die Reiter oft schwere Verletzungen bis hin zur Querschnittslähmung, wenn sie vom durchgehenden Pferd fallen. Auch im MotoGP sind bereits ähnliche System im Einsatz.
Das deutsche Team sah sich die im Speedway neue Airjacket an. «Es ist wirklich interessant», sagte Deutschlands Kapitän Martin Smolinski. «Ich will erst mal abwarten, wie sie sich bewährt. Ich baue zunächst weiterhin auf meine Protektoren inklusive dem Höcker im Rückenbereich, den im Speedway sonst niemand benutzt.»
Tobias Kroner zeigte sich ebenfalls beeindruckt, wird jedoch auch weiterhin auf seinen alten Rückenprotektor und die Halskrause gegen Genickbrüche setzen.
Für 550 britische Pfund ist die Airjacket zu haben und kann auf www.point-two-motorsport.co.uk bestellt werden. Die Jacke kommt inklusive zehn Druckpatronen, und man bekommt eine lebenslange Garantie. In Deutschland sind die Westen über die Firma Waco erhältlich.
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