Best-Pairs-Niederlage: Erfahrungen von Tobias Kroner
Tobias Kroner (Blau) konnte in Polen sogar einen Laufsieg einfahren
Eigentlich wäre es für Tobias Kroner ein Speedway-Marathon mit einer Reise über den Kontinent geworden. Durch die Absage des Bundesligarennens zwischen dem MSC Brokstedt und den DMV White Tigers – Regenfälle hatten die Bahn in der Nähe Frankfurts unter Wasser gesetzt – absolvierte der 30-Jährige am vergangenen Wochenende lediglich zwei Rennen. Trotzdem galt es die Reisestrapazen zwischen den Einsätzen im italienischen Terenzano und dem Rennen in Ostrowo (Polen) zu verarbeiten.
«Diese Touren gehören zu unserem Tagesgeschäft», meinte Kroner und zeigte sich bei beiden Rennen in guter Verfassung. Im Team der deutschen Nationalmannschaft, die in Terenzano in der ersten Qualifikationsrunde des Speedway World Cups (SWC) um den Einzug in das Finale antrat, übernahm der Norddeutsche von Beginn an die Verantwortung und avancierte mit vier Laufsiegen zum besten deutschen Fahrer. Am Ende verbuchte Kroner 13 Zähler, gab sich nach dem Rennen aber gewohnt teamorientiert: «Letztlich zählt nur der gemeinsame Sieg. Mit 46 Punkten haben wir die Veranstaltung gemeinsam dominiert.»
In der Tat präsentierte sich das deutsche Quartett mit Kroner, Smolinski, Huckenbeck und Wölbert als durchgängig starke Einheit, welche den Vertretungen aus Lettland (31 Punkte), Italien (29 Punkte) und Slowenien (20 Punkte) keine Chance gab. «Das gute Ergebnis gewinnt an Gewicht bei der Betrachtung der gegnerischen Teams», so Kroner, der sich unter anderen mit Elitefahrern wie Andrejs Lebedevs, Kjastas Puodzuks (beide Lettland) oder Matej Zagar (Slowenien) auseinandersetzen musste und behaupten konnte.
Mit der gehörigen Portion Selbstvertrauen nach dem starken Auftritt in Italien, absolvierte Kroner am Samstag die nächste Aufgabe. Zusammen mit dem Stralsunder Tobias Busch und seinem Brokstedter Teamkollegen Kai Huckenbeck trat der Dohrener zum dritten und letzten Rennen in der Speedway-Best-Pairs-Serie im polnischen Ostrowo an. Auch wenn das City-Team als rein deutsche Vertretung letztlich erneut nur den letzten Rang belegte, zeigte sich Kroner mit der Leistung zufrieden. Mit sechs von insgesamt neun Zählern war es der Niedersachse, der zum Leistungsträger wurde. Kroner: «Die Teilnahme an dieser Serie war für mich persönlich eine super Erfahrung. Auch wenn wir im internationalen Vergleich letztlich chancenlos blieben, haben wir uns teurer verkauft als uns zuvor zugetraut wurde.»
Für Kroner steht nun eine erneute sportliche Pause an, in der er sich ganz seinem Studium und den anstehenden Prüfungen widmen möchte. Im Juli geht es dann Vollgas weiter.