SEC-Wildcard für Smolinski? Entscheidung am Montag
Martin Smolinski (gelb) haderte wieder einmal mit seinen Starts
Vor 3500 Zuschauern holte sich der Pole Krzysztof Kasprzak den Sieg im SEC-Challenge an Fronleichnam in Olching. Sechs weitere Fahrer durften sich über die Qualifikation für die Speedway-EM 2016 freuen – Lokalmatador Martin Smolinski ist nicht unter ihnen.
Er hat sich definitiv mehr ausgerechnet auf «seiner Bahn», wie Martin Smolinski die Strecke in Olching nennt. Doch schon im ersten von fünf Läufen merkte man, dass es nicht der Tag von Smolinski werden würde. Dabei war mit bestem Sommerwetter und den eigenen Fans im Rücken alles angerichtet. Mit sieben Punkten belegte der gebürtige Olchinger am Ende den 9. Platz. Bitter, denn Rang 7 hätte für die Qualifikation zur EM-Serie gereicht. Lediglich ein Punkt fehlte ihm, um ein Stechen um Rang 7 zu erzwingen.
Oder anders ausgedrückt: Anders Thomsen aus Dänemark hatte einen Punkt mehr als der Deutsche. Das aber unter kuriosen Umständen: Im letzten von insgesamt 20 Läufen standen sich nach zwei Disqualifikationen nur noch Thomsen und Przemyslaw Pawlicki aus Polen gegenüber. Thomsen hatte leichtes Spiel gegen den Polen, der schon sicher in den EM-Rängen platziert war und dementsprechend nicht mehr mit vollem Fokus an den Start ging.
«So ist das nun mal, das ist Rennsport», resümierte Smolinski. «Es kommt schon vor, dass einige Fahrer zusammenhelfen, das habe ich auch schon gemacht.» Wenn überhaupt, müsse er sich an die eigene Nase fassen, «ich habe nicht das richtige Set-up gefunden.»
Die vergangenen beiden Jahre war «Smoli» dank einer Wildcard bei der Speedway-EM dabei. Ob er auch dieses Jahr eine bekommt, entscheidet sich kommenden Montag. «Ich denke, ich bin eine gute Persönlichkeit, gebe immer mein Bestes. Leider habe ich die vergangenen zwei Jahre mit der Wildcard nicht viel gerissen. Es ist aber noch alles offen, ob ich eine bekomme oder nicht», so der 31-Jährige.
Folgende 12 Fahrer stehen bereits fest:
Emil Sayfutdinov (RUS)
Nicki Pedersen (DK)
Antonio Lindbäck (S)
Martin Vaculik (SK)
Janusz Kolodziej (PL)
Krzysztof Kasprzak (PL)
Leon Madsen (DK)
Joonas Kylmäkorpi (S)
Przemyslaw Pawlicki (PL)
Hans Andersen (DK)
Peter Ljung (S)
Anders Thomsen (DK)
Da die großen Speedwaynationen Polen (3 Fahrer), Dänemark (4) und Schweden (3) gut vertreten und mit Russland sowie der Slowakei zwei weitere Nationen dabei sind, stehen die Chancen für Smolinski nicht schlecht. Immerhin findet eines der vier Rennen am 16. Juli in Güstrow statt und Deutschland ist ein wichtiger Markt. Da wir auch Rennen in Russland und Lettland sehen, könnte auch je ein Fahrer aus diesen Ländern berücksichtigt werden – oder ein Brite.