Vor Teterow-GP: Klartext von Woffinden & Smolinski
Martin Smolinski (84) gegen Tai Woffinden
Gegen 13 Uhr am Freitagnachmittag wurde das für 17 bis 19 Uhr angesetzte Training in Teterow abgesagt – bei anhaltendem Regen ist erst für Samstag Besserung in Sicht. Da die Bahn nicht abgedeckt ist, sollte sie nicht schon vor dem Grand Prix beansprucht werden.
Die Fahrer gehen am Samstagabend um 19 Uhr also kalt ins Rennen. Für Landsberg-Sieger Tai Woffinden keine große Sache, der Engländer liegt nach seinem Triumph in Polen nur noch acht Punkte hinter Leader Jason Doyle. Die Top-5 Doyle, Maciej Janowski, Patryk Dudek, Woffinden und Fredrik Lindgren trennen vor dem neunten Grand Prix in Teterow nur zehn Punkte.
«Ich muss Druck ausüben auf die drei Jungs vor mir», ist Woffinden bewusst. «Jetzt läuft es bei mir wieder. Ich konnte es nicht mehr hören, dass Leute sagten, dass ich nicht mehr derselbe Fahrer sei und was ich alles falsch mache. So konnte es nicht weitergehen. Ich wusste, dass es nicht an mir liegt. Ich wurde nicht über Nacht zu einem schlechten Fahrer und glaubte immer an meine Fähigkeiten. Ich musste nur das Set-up meiner Bikes drastisch ändern. Seit ich das getan habe, sprechen die Resultate für sich.»
Der zweifache Weltmeister holte aus den letzten zwei Grands Prix 32 von möglichen 42 Punkten – mehr als jeder andere.
Wie Woffinden hat auch Martin Smolinski sein Material umgekrempelt, zuletzt war beim Bayer eine Aufwärtstendenz erkennbar. Nachrücker Smolinski fährt in Teterow erneut für den verletzten Weltmeister Greg Hancock, dank Wildcard-Fahrer Kai Huckenbeck sehen wir zwei Deutsche im Feld. Das gab es nicht mehr seit dem Berlin-GP 2001.
«Die heimischen Fans bekommen zwei gute deutsche Fahrer zu sehen», schwärmte Smolinski. «Ich weiß, dass Huckenbeck momentan in sehr guter Form fährt, aber auch ich will zeigen, zu was ich in der Lage bin. Ich will das Gleiche schaffen wie letztes Jahr, als ich ins Halbfinale fuhr. Erreiche ich das, ist alles möglich.»
«Dass wir einen Grand Prix haben, ist ein großer Schritt nach vorne für den deutschen Speedway-Sport», ist der 32-Jährige überzeugt. «Ich muss den Organisatoren in Teterow meinen Dank aussprechen, dass sie das auf sich nehmen. So können wir zeigen, wie gut der Sport in unserem Land ist. Der nächste Schritt ist, dass wir einen deutschen Fahrer fix in den Grand Prix bringen. Das müssen wir erreichen – das ist mein größtes Ziel.»
2014 schaffte es Smolinski als bisher einziger Deutscher in den Grand Prix und beendete die Weltmeisterschaft als Zwölfter. Den WM-Auftakt in Neuseeland hat der Olchinger damals gewonnen. In der Qualifikation für den Grand Prix 2018 scheiterte er im Challenge im russischen Togliatti als 14. deutlich.
Die Wettervorhersage für den Deutschland-GP am Samstagabend in Teterow ist gut, der Karten-Vorverkauf lief besser als bei der Premiere 2016. Wer das Rennen nicht vor Ort genießen kann, dem bleibt die Gratis-HD-Übertragung mit englischem Kommentar auf dem Youtube-Kanal von Promoter BSI.
WM-Stand nach 8 von 12 Läufen: 1. Jason Doyle, 97 Punkte, 2. Maciej Janowski 94. 3. Patryk Dudek 93. 4. Tai Woffinden 89. 5. Fredrik Lindgren 87. 6. Bartosz Zmarzlik 80. 7. Emil Sayfutdinov 79. 8. Martin Vaculik 66. 9. Antonio Lindbäck 60. 10. Piotr Pawlicki 59. 11. Matej Zagar 58. 12. Chris Holder 52. 13. Greg Hancock 45. 14. Niels-Kristian Iversen 44. 15. Peter Kildemand 26. 16. Vaclav Milik 20. 17. Nicki Pedersen 8. 18. Michael Jepsen Jensen 8. 19. Maksims Bogdanovs 8. 20. Kenneth Bjerre 7. 21. Krzysztof Kasprzak 6. 22. Martin Smolinski 5. 23. Przemyslaw Pawlicki 3. 24. Craig Cook 2. 25. Linus Sundström 2. 26. Josh Bates 2. 27. Nick Skorja 1.