Gollob: Vieles kann sich ändern
Sajfutdinov und Gollob kamen sich zu nahe beim Malilla-GP
Dass Gollob zu den besten Fahrern der Welt gehört, die es nie schafften Einzel-Weltmeister zu werden, kann der Pole im Alter von 39 Jahren selbst ändern. Derzeit liegt er mit fünf Punkten Vorsprung auf Platz eins der WM-Wertung.
Nur knapp schrammte der Bromberger an seinem Saisonende vorbei. Ein Sturz mit Emil Sajfutdinov im Lauf 17 des Skandinavien-GP in Malilla hätte auch für ihn übel enden können. Gollob wollte den Platz den ihm der junge Russe eingangs der Kurve bot, optimistisch nutzen. Jedoch hackte sich seine Fussraste in das Vorderrad seines Gegners, woraufhin beide im hohen Bogen zu Boden gingen. Sajfutdinov fällt bis zum Saisonende aus. Gollob, der sich bei dem Crash ebenfalls am Handgelenk verletzte, konnte das Rennen noch zu Ende fahren und mit dem dritten Platz im Finale die Rolle des Spitzenreiters zurück erobern.
Gollob: «Es war ein wirklich hartes Rennen mit der verletzten Hand für mich. Ich konnte meinen Finger nicht bewegen.»
Davon, dass er in seiner derzeitigen Form den WM-Titel nur noch selbst aus der Hand geben kann, will er nichts wissen: «Jarek ist ein guter Fahrer und Crumpie ist auch noch da, es ist also noch ein langer Weg. Es sind noch vier Runden und es kann sich noch jede Menge ändern.»
Gollob ist seit über einem Jahrzehnt einer der besten Fahrer in der polnischen und schwedischen Liga, doch im Grand Prix scheiterte er oft auf Grund von fehlender Konstanz an noch besseren Resultaten. Zu oft folgte einem GP-Sieg ein schwacher Auftritt auf von ihm nicht geliebten Eintages-Bahnen, die ihn immer wieder weit zurück warfen.
In diesem Jahr ist alles anders, ausser beim Eröffnungs-GP im polnischen Lissa, bei dem er nur auf sechs Punkte kam, fuhr er jedes Mal satte Ergebnisse ein. Unvergessen bleibt sein 24-Punkte-Auftritt in Thorn, bei dem der polnische Superstar mit seinen Gegnern Katz und Maus spielte.
Dennoch bleibt er auf dem Boden der Tatsachen: «Im Moment habe ich keinen Grund mich zu freuen», sagt der polnische Kapitän. «Ich werde mich freuen, wenn ich nach der Finalrunde in Bromberg fünf Punkte vorne bin.»