GP-Challenge: Wer macht das Rennen?
Antonio Lindbäck liegt die Bahn in Vojens
Einzig Chris Harris, Fredrik Lindgren und Magnus Zetterström, der den Challenge in Coventry im vergangenen Jahr gewinnen konnte, sind aus der diesjährigen GP-Serie in Vojens mit dabei.
Der Challenge, bei dem die FIM ihre drei zugeteilten permanenten Wildcardplätze verteilen wird, gilt als eines der härtesten Rennen der Welt. Es ist die einzige Chance sich sportlich für die WM-Serie zu qualifizieren.
Der Rest des GP-Feldes 2011 setzt sich aus den Top-8 der diesjährigen Serie, sowie aus vier von Promoter IMG vergebenen Dauer-Wildcards zusammen.
Und um bei den vier Wildcards genügend Spielraum zu haben, muss das Ergebnis des GP-Challenge IMG in die Karten spielen.
Als so gut wie sicher, auch wenn nicht offiziell bestätigt, gilt bereits, dass eine der vier Wildcards an Emil Sajfutdinov vergeben wird. Der WM-Dritte aus dem Vorjahr, muss bereits seine zweite Verletzungspause in dieser Saison einlegen und wird bis zum Ende der Saison fehlen. Derzeit ist er auf Platz 14, also weit von einem Qualifikationsplatz entfernt. Die GP-Serie ohne den jungen Russen, der das Publikum fasziniert und der Serie die nötige Frischzellenkur gab, ist undenkbar.
Sollten Nicki Pedersen, der momentan ebenfalls noch verletzt ist, sowie Greg Hancock sich nicht noch aus eigener Kraft in die Top-8 vorkämpfen können, würde IMG mächtig ins Rudern kommen. Der GP ist ohne den dreifachen Weltmeister Pedersen (11.), sowie ohne den GP-Dauerstarter Hancock (10.) schwer vorstellbar. Sollte dieser Fall eintreten, und zwei Plätze für die Ex-Weltmeister drauf gehen, steht Vermarkter IMG vor einem Problem.
Nur eine Wildcard würde übrig bleiben, doch gingen in der Vergangenheit immer zwei von vier Plätzen nach England, da sich in den letzten Jahren kein Engländer weder über die Top-3 im Challenge, noch einem Top-8-Platz beim GP empfehlen konnte. Chris Harris liegt als bester Brite derzeit auf Platz 12. die zweite britische Hoffnung Tai Woffinden ist sogar Letzter.
Sportlich nicht immer einwandfrei zu rechtfertigen, aber wegen TV-Verträgen sind für IMG zwei Briten unerlässlich. Gleiches gilt für die Anzahl von Dänen und Schweden. Mindestens zwei müssen es in den Ländern der Hauptabnehmer für TV-Bilder sein. Dass einem Polen eine Wildcard gegeben werden muss, ist fast ausgeschlossen. Von den ersten Vier des WM-Klassements, haben drei einen polnischen Ausweis.
Von daher würde es für die englischen Vermarkter ideal sein, wenn mit Chris Harris oder Simon Stead mindestens ein Engländer den Sprung unter die ersten drei in Vojens schaffen würde. Für Harris besteht zwar noch die Möglichkeit sich in die Top-8 im GP vorzuschieben, doch wird es für den Mann aus Cornwall keine leichte Aufgabe, da er mit Pedersen, Hancock und auch Fredrik Lindgren, drei große Kaliber im direkten Umfeld um sich rum hat, die dasselbe vorhaben.
Echte Favoriten sind beim Grand-Prix-Challenge an diesem Samstag in Vojens nicht auszumachen. Zu sehr hängt alles von der Tagesform ab und ausserdem hat jeder den anderen schon öfters mal geschlagen.
Dennoch gibt es einige Kandidaten, die sich besonders hervorheben. Janusz Kolodziej wäre so einer. Der Pole der konstant für seine Ligamannschaften zweistellige Ergebnisse einfährt, steht von den Ergebnissen dem WM-Zweiten Jaroslaw Hampel in nichts nach und wäre von seiner Saisonleistung her, der erste der es verdient hätte, im nächsten Jahr im Speedway-GP zu stehen.
Jemand dem die Bahn in Vojens liegt, ist Antonio Lindbäck. Der Schwede gewann bereits ein Mal den GP-Challenge in Vojens. Mit dem Sieg im Jahr 2004 wurde «Toninho» fester Bestandteil der GP-Serie 2005, aus der er Ende 2007 wegen persönlicher Probleme ausschied
Jüngst zeigte er beim Speedway-World-Cup, der ebenfalls in Vojens stattfand, ansprechende Leistungen, als sein Team die Bronzemedaille holte.
Starterfeld GP-Challenge, Vojens 2010
1 Grigorij Laguta (RUS)
2 Fredrik Lindgren (S)
3 Grzegorz Walasek (PL)
4 Tomasz Gapinski (PL)
5 Magnus Zetterström (S)
6 Leon Madsen (DK)
7 Sebastian Ulamek (PL)
8 Janusz Kolodziej (PL)
9 Chris Harris (GB)
10 Andrij Karpow (UA)
11 Antonio Lindbäck (S)
12 Artiom Laguta (RUS)
13 Roman Povazhny (RUS)
14 Niels-Kristian Iversen (DK)
15 Thomas H. Jonasson (S)
16 Simon Stead (GB)
Res. 17 Lukas Dryml (CZ)