Speedway-GP: Zukünftig mischt auch One Sport mit
Seit 2002 besitzt BSI die kommerziellen Rechte am Speedway-GP, dieser Vertrag läuft noch bis Ende der Saison 2021. Für den Zeitraum 2022 bis vorerst 2031 hat die Discovery Gruppe vom Motorrad-Weltverband FIM den Zuschlag bekommen, zu ihr gehören auch der TV-Sender Eurosport und dessen Sportagentur Eurosport Events.
Armando Castagna, weltweit höchster FIM-Bahnsport-Funktionär, geht davon aus, dass Discovery vom ersten Rennen 2022 an auf dem Level von BSI arbeiten wird. «Sie haben genügend Zeit, um ihr Team darauf vorzubereiten», hielt der 56-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wichtig für die FIM ist, dass wir die Leute gemeinsam zusammenstellen. Das haben wir vertraglich so vereinbart, so können wir mitbestimmen, wer mit uns arbeitet. Es wird also nicht so sein, dass der Speedway-GP von Leuten organisiert wird, die aus dem Nichts kommen. Der Race-Director bleibt derselbe, den stellt ohnehin die FIM.»
Ist es vorstellbar, dass Discovery Teile des heutigen Personals von BSI übernimmt? «Natürlich kann ich das so nicht beantworten», schmunzelte Castagna. «Aber ich kann dir die Frage stellen, was du machen würdest, wenn du Discovery wärst? Eine intelligente Firma wird das wohl so machen, bis zum Promoter-Wechsel wird sicher viel passieren.»
Seit 2012 gibt es für die Speedway-Europameisterschaft eine enge Zusammenarbeit zwischen der polnischen Agentur One Sport und Eurosport Events. Wird diese Kooperation auf den Grand Prix ausgedehnt? «Darüber reden wir derzeit», verriet Castagna. «Ich unterstütze die Idee, einen jungen Promoter wie One Sport zu haben. Sie sind auch bereits Promoter der U21- und Jugend-Weltmeisterschaft und arbeiten sehr gut. Sie werden nicht der Organisator sein, aber sie werden Teil des Organisationsteams sein, das kann ich bestätigen.»
BSI vermarktet neben dem Speedway-GP auch die Rallyecross-WM. Durch den Verlust der Speedway-Rechte bricht der britischen Agentur ein wichtiges Standbein weg. «Sie haben sehr professionell darauf reagiert», unterstrich Castagna. «Ich war zusammen mit Paul Bellamy in Monaco, er hat es besser aufgenommen als erwartet. Sie haben zur Kenntnis genommen, dass es eine faire Ausschreibung gab, die Auswertung zog sich über sechs Monate.»