Rickardsson: Visionäre Ideen für den Speedway-Sport
Multichampion Tony Rickardsson
Die Discovery-Gruppe hat mit der Übernahme der Vermarktung des Speedway-GP dem Sport eine Struktur gegeben, die vom SGP über SGP2 (U21-Weltmeisterschaft) bis SGP3 (U16) reicht und auch eine SGP4-Serie vorsieht. Diese Einstiegsklasse aufzubauen, gehört zu den Aufgaben von Tony Rickardsson.
FIM-Bahnsport-Chef Armando Castagna, der zu seiner aktiven Zeit zusammen mit dem Schweden am Startband stand, freut sich, mit ihm zu arbeiten. «Zusammen mit Discovery Sports Events und Tony Rickardsson haben wir eine sehr wichtige Klasse besprochen, die in unserer Struktur fehlt», so Castagna. «Vor Jahren haben wir eine FIM 250 ccm Jugendmeisterschaft eingeführt, das wird der Schritt davor sein. In ein paar Jahren werden wir versuchen, eine Junioren-Meisterschaft zu schaffen, die jener in MotoGP ähnelt.»
Dort sorgt der Red Bull Rookies Cup, in dem alle Youngster mit identischen KTM-Maschinen antreten, seit vielen Jahren für einen Großteil des Nachwuchses in der Moto3-WM, aus welcher wiederum fast alle heutigen Moto2- und MotoGP-Piloten stammen.
Bevor die SGP4 ins Leben gerufen wird, muss viel Vorarbeit geleistet werden. Castagna: «Jetzt sind wir beim ersten Schritt. Tony macht einen guten Job und versucht verschiedene Motorräder zu testen. Anschließend werden wir gemeinsam die Bikes begutachten, prüfen und testen. Dann wird ein Bike ausgewählt. Ich habe großes Vertrauen in Tony.»
Ging es während seiner aktiven Zeit für Rickardsson darum das Maximum aus den Bikes zu holen, ist die Aufgabenstellung heute ein einfaches Motorrad aufzubauen, welches standardisiert und kostengünstig ist: «Ich möchte eine Serie haben, in der wir Kinder aus verschiedenen Teilen der Welt haben, die nach denselben Regeln mit denselben Motorrädern fahren. Ich möchte diese Disziplin mehr jungen Fahrern zugänglich machen. Auch die Kosten für die Bikes müssen in unser Budget passen, weil es so viele Details und Aspekte zu berücksichtigen gilt. Das Ziel dieser Motorräder ist, sie für Nicht-Motorsport-Familien zugänglicher zu machen. Aber auch für Motorsport-Familien wird es hoffentlich viel einfacher sein ein fertiges Bike zu kaufen, mit dem man national und international Rennen fahren kann. Man kann in einen Motocross-Laden gehen und ein komplettes Bike kaufen. Es wäre großartig, wenn wir etwas Ähnliches für den Speedway-Sport haben könnten. Niemand sollte besondere mechanische Fähigkeiten brauchen, um dieses Bike zusammenzubauen. Es sollte startbereit sein. Es soll ohne Wartung 20 bis 30 Rennstunden halten, das entspricht dann vielen Runden!»
Bis Saisonende wird getestet, dann wird entschieden, wie das Bike für die neue Serie aussehen soll. «Im Moment testen wir eine Reihe von Motorrädern, alle sind unterschiedlich. Es gibt unterschiedliche Fahrgestelle, unterschiedliche Motoren und unterschiedliche Motorenfabrikate mit verschiedenem Hubraum. Wir sind in der Evaluierungszeit», berichete Rickardsson. «Gegen Ende des Jahres werden wir entscheiden, welches das beste Prototyp-Bike sein wird. Dann müssen wir mit der FIM zusammenarbeiten, um zu gewährleisten, dass das Bike sicher ist und ihren Vorstellungen entspricht.»
François Ribeiro, CEO von Vermarkter Discovery, kommentierte die SGP4-Klasse so: «Wir sind entschlossen, gemeinsam mit Tony und der FIM den besten Weg zu finden, um jungen Fahrern und ihren Familien beim Start ihrer Speedway-Reise zu helfen. Als wir an unserem Entwurf für den Speedway-GP gearbeitet haben, war klar, dass es ein Hauptziel ist, unseren Sport zugänglicher zu machen und jungen Fahrern einen klaren Weg zum Speedway-GP aufzuzeigen.»