Petition: Fans wollen Laguta und Sayfutdinov im SGP
Zwei Größen des Speedway-Sports: Artem Laguta (li.) und Emil Sayfutdinov
Konkret geht es in der Petition von engagierten Speedway-Anhängern um die beiden russischen Stars Artem Laguta und Emil Sayfutdinov. Deren Leistungsausweis ist beeindruckend: 2021 wurde Laguta vor dem polnischen Ausnahmefahrer Bartosz Zmarzlik Weltmeister, Sayfutdinov holte damals die Bronzemedaille.
Obwohl beide schon viele Jahre mit ihren Familien in Polen leben, voll integriert sind und lange vor Kriegsausbruch die polnische Staatsbürgerschaft erhielten, durften sie im Jahr 2022 keinerlei Rennen bestreiten. Es gab gerade in Polen, in einem Land Europas, das in der Vergangenheit extrem unter der sowjetischen Knute zu leiden hatte, viele negative Emotionen gegen alle russischen Sportler.
Diese Meinung wurde breit diskutiert. Als klar war, dass beide seit vielen Jahren (Emil seit 2009, Artem seit 2010) den polnischen Pass sowie eine polnische Rennlizenz haben, wurden sie 2023 wieder in der polnischen Ekstraliga zugelassen. Gleiches passierte in der britischen Liga. Beide überzeugten umgehend mit starken Leistungen und sind nach wie vor Publikumslieblinge.
Gerade in Polen wird den beiden inzwischen wieder viel Sympathie von Fans und Medien entgegengebracht. Bekanntlich hat sich das Land seit längerer Zeit zum Zentrum dieses Sports entwickelt, nach Fußball hat Speedway dort die höchsten Zuschauerzahlen.
In der Speedway-GP-Szene wird die nach wie vor geltende Sperre der beiden sehr bedauert. Aus diesem Grund wurde eine Facebook-Gruppe gegründet, die nach wenigen Tagen schon über 1600 Mitglieder zählt. Mehrere Fachmedien haben inzwischen darüber berichtet, die FIM bekommt regelmäßig E-Mails von Speedwayfans, die darum bitten, die Angelegenheit für 2025 zu überdenken.
Möglich wäre zum Beispiel, Laguta und Sayfutdinov unter neutraler Flagge im Grand Prix starten zu lassen, dafür gibt es aus verschiedenen Sportarten Präzedenzfälle. Im Tennis, Golf oder auch bei der Olympiade wurde einzelnen russischen Sportlern die Teilnahme gestattet.
Verschiedene ehemalige Fahrer von Weltniveau haben sich zu dieser Situation ausnahmslos ähnlich geäußert. Marek Cieslak, viele Jahre Manager des polnischen Nationalteams und Trainer diverser Klubmannschaften, hielt fest: «Sie haben meine volle Unterstützung, man kann nicht Politik mit Sportsgeist vermischen. Die beiden haben absolut nichts mit dem Krieg zu tun, ich kann solche absurden Entscheidungen nicht verstehen, sie sind nicht richtig. Der Grand Prix ist seit einigen Jahren langweilig geworden und bringt nichts ohne diese beiden, die es verdient haben, um WM-Medaillen zu kämpfen.»
Die FIM hält sich auf Anfrage bedeckt, bestätigte aber, dass das Thema demnächst noch einmal überprüft werden soll.
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