Jerez: Krummi-Sturz macht Sofuoglu zum Weltmeister
Kenan Sofuoglu ist nun fünffacher Weltmeister der Supersport-WM
Die Ausgangssituation war eindeutig: Selbst bei einem Sieg von Randy Krummenacher als sein letzter WM-Rivale, würde Kenan Sofuoglu ein achter Rang reichen, um seinen fünften WM-Titel in trockene Tücher zu bringen. Die Weltmeisterschaft wurde jedoch schon in Runde 5 entschieden, als Kawasaki-Werkspilot Kummenacher in Führung liegend stürzte und das Rennen aufgeben musste.
Somit konnte der nun fünffache Weltmeister Sofuoglu das Rennen ohne Druck beenden – und ganz weltmeisterlich erledigte der 32-Jährige diese Aufgabe mit bravour und gewann. Mit dem Sieg in Spanien wurde Kawasaki auch Weltmeister der Herstellerwertung.
Heftige Gegenwehr leistete Wildcard-Pilot Niki Tuuli (Yamaha), der nach dem Lausitzring und Magny-Cours auch in Jerez als Zweiter über den Zielstrich brauste. Obwohl der Yamaha-Pilot nur bei drei Rennen dabei war, beendete er die Supersport-WM 2016 als Zehnter. Der schnelle Finne wird 2017 die komplette Saison und ist schon jetzt eine Bereicherung. Als Dritter komplettiert der Brite Kyle Smith das Podium.
Mit drei Sekunden Rückstand kreuzte Honda-Pilot PJ Jacobsen die Ziellinie, der fünfplatzierte Axel Bassani (Kawasaki) büsste bereits fast 12 sec ein. Bassani, der nur die Europa-Rennen absolvierte, sicherte sich damit den EM-Titel.
Jules Cluzel pilotierte auf Platz 6 die beste MV Agusta ins Ziel. Der Franzose hatte zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit, in den Kampf an der Spitze einzugreifen und hatte sogar grösste Mühe, sich gegen Privatfahrer wie Illia Mykhalchyk (7./Kawasaki) oder Ayrton Badovini (8./Honda) durchzusetzen.
Start: Sofuoglu, Krummi, Tuuli, Smith, Jacobsen, Bassani, Cluzel. Schon nach den ersten drei Kurven hatten die Top-3 einige Motorradlängen Vorsprung.
So lief das Rennen
Runde 1: Sofuoglu und Krummi sehr aggressiv, Tuuli hält sich zurück. Smith auf P4 verliert eine Sekunde
Runde 2: Sofuoglu und Krummi 0,6 sec schneller als Tuuli. Cluzel verbessert sich auf P6
Runde 3: Krummi beschwert sich bei Sofuoglu über seine Linienwahl in der Haarnadelkurve. Jetzt schnellste Rennrunde durch Tuuli
Runde 4: Kleiner Verbremser von Sofuoglu, Krummi und Tuuli schlüpfen innen durch. Cluzel fällt hinter Caricasulo auf Rang 7 zurück
Runde 5: Sturz Krummi! Der einzige WM-Rivale von Sofuoglu stürzt unbedrängt. Damit steht Sofuoglu schon jetzt als Weltmeister fest. Sturz Hill – der Brite wird ins Medical-Center transportiert
Runde 6: Wildcard-Pilot Tuuli führt vor Sofuoglu, mit 1,8 sec Rückstand folgt Smith, Jacobsen, Caricasulo und Cluzel
Runde 8: Tuuli macht an der Spitze einen fehlerfreien Job, Sofuoglu folgt dem Finnen aber wie ein Schatten. Smith, Jacobsen, Caricasulo liegen eine Sekunde zurück. Cluzel kommt nicht
Runde 9: Sofuoglu übernimmt wieder die Führung. Cluzel (6.) bereits 5,8 sec zurück und kann Bassani und Badovini nicht abschütteln
Runde 11: Tuuli lässt nicht locker und überholt Sofuoglu, als sicher dieser auf der Gegengeraden umdreht – der Finne zieht zeitgleich auf der anderen Seite vorbei
Runde 12: Die Zeiten werden langsamer, Smith jetzt am Hinterrad von Sofuoglu
Runde 14: Sofuoglu schnappt sich Tuuli erneut und zieht das Tempo wieder an. Smith muss prompt abreissen lassen
Runde 16: Sofuoglu führt um 0,7 sec vor Tuuli und 1,9 sec vor Smith. Sturz Calero
Runde 17: Ausfall von Caricasulo (5.) mit Defekt
Runde 19: Sofuoglu gewinnt, Tuuli wird zum drittem Mal in Folge Zweiter. Smith als Dritter auf dem Podium.