Randy Krummenacher: «Absolut respektlos vom Team»
Randy Krummenacher
Mit 53 Punkten Vorsprung kam Kenan Sofuoglu zum Rennen nach Frankreich, dieses führte er auch an, als er seine Kawasaki ZX-6R in der elften Runde wegschmiss.
Der WM-Zweite Randy Krummenacher kam als Fünfter ins Ziel und machte damit elf Punkte auf den Türken gut.
Gewinnt Krummi das nächste Rennen in Jerez, reicht Sofuoglu Rang 8, um Weltmeister zu werden. Wird der Schweizer in Spanien Zweiter, reicht dem Teamkollegen Platz 13. Wird Krummi Dritter oder schlechter, ist Sofuoglu automatisch zum fünften Mal Champion.
«Ich habe mitbekommen, dass Kenan gestürzt ist», erzählte Krummi SPEEDWEEK.com. «Kenan und ich hatten das gleiche Problem, wir haben uns für den härteren Vorderreifen entschieden, das war der Fehler. Alle anderen sind den weichen gefahren. Wir dachten der Reifen wäre gut, am Freitag war er besser. Diese Entscheidung traf ich mit meinem Crew-Chief Andrew Pitt, wir dachten, sie wäre richtig. Aber die Verhältnisse waren anders als am Freitag. Gut war, mein Rennen war zwar von Runde 1 an schlecht, aber es blieb so. Somit konnte ich mich anpassen und dann doch schneller fahren. Aber ganz klar, Platz 5 ist nicht das was ich wollte, aber ich konnte nicht schneller, ich bin x-mal fast gestürzt. Mein einziger Vorteil war, dass ich auf die Spitzkurve zu mehr Stabilität hatte und dadurch härter und später bremsen konnte. In allen übrigen Kurven musste ich früher bremsen, ich konnte die Front nicht pushen.»
Der Zürcher Oberländer weiß, dass er nur noch rechnerische Titelchancen hat. «Das ist mir egal», unterstrich er. «Das Rennen heute sollte für einen Teil von meinem Team eine große Lehre sein, weil sie schon am Donnerstag vor meinen Augen alles geplant haben, sie machten die T-Shirts und Sticker fertig. Das war absolut respektlos.»
Wir erinnern uns: Sofuoglu führt die WM mit 42 Punkten Vorsprung zwar deutlich an, Krummenachers Titelchancen sind aber weiterhin intakt.
Nach mehreren technischen Problemen am Freitag und Samstag hatte der Schweizer die Puccetti-Truppe aufgefordert, am Sonntag einen Zahn zuzulegen und tadellose Arbeit abzuliefern.
War dem so? «Die andere Seite der Box hat beim Motorradaufbau mitgeholfen, um mir die Garantie zu liefern, dass das Motorrad okay ist», verriet der WM-Zweite. «Aber in Jerez werde ich mit meinen neuen Mechanikern arbeiten, die ich für nächstes Jahr habe. Ich bin mir sicher, dort werde ich stärker sein.»