Exklusiv: GP-Fahrer Giansanti will Yamaha-Werksteam
Im Oktober 2015 berichtete SPEEDWEEK.com erstmals von Yamahas Plänen, mit einer neuen R6 in die Supersport-Weltmeisterschaft zurückzukehren. Es kam zu Verzögerungen, weil die neue Serienmaschine nicht fertig wurde. Doch 2017 ist es soweit.
Viermal gewann Yamaha die seit 1999 ausgetragene Supersport-Weltmeisterschaft: 2000 mit dem Deutschen Jörg Teuchert, 2009 mit Cal Crutchlow, 2011 mit Chaz Davies und 2013 mit Sam Lowes.
Yamaha wird Anfang Oktober die neue R6 auf der Intermot in Köln vorstellen, in der Supersport-WM wird es 2017 erstmals seit 2009 wieder ein offizielles Team mit Werksunterstützung geben. In den Jahren seither waren es Einsätze der Privatteams ParkinGO und Yakhnich, welche lediglich eine gewisse Unterstützung von Yamaha erhielten.
Auf dem Lausitzring ist durchgesickert, dass aller Voraussicht nach das Team von Mirko Giansanti den Zuschlag erhalten wird. GRT setzt dieses Jahr zwei MV Agusta F3 ein, Gino Rea fuhr bereits dreimal aufs Podest und ist WM-Fünfter.
Giansanti war selbst erfolgreicher Rennfahrer, im Grand-Prix-Sport eroberte er in der 125er-Klasse zwölf Podestplätze, nur zu einem Sieg reichte es nie. Seine beste WM-Platzierung: Rang 6 im Jahr 1998.
GRT ist in der Supersport-WM erst seit diesem Jahr unterwegs, die gute Arbeit bleibt nicht unbemerkt. Teammanager Filippo Conti bestätigte gegenüber SPEEDWEEK.com: «Wir reden, haben aber noch keinen Vertrag unterschrieben. Ich bin zuversichtlich, natürlich wollen wir das offizielle Yamaha-Team werden. Wir sind mit MV Agusta sehr zufrieden, aber jeder kann sich glücklich schätzen, wenn er den Status eines werksunterstützten Teams bekommt.»
An einem Satelliten-Team in der Superbike-WM habt ihr kein Interesse? «Nein, wir konzentrieren uns auf Supersport», sagte Conti. «Wir sind die erste Saison dabei, das ist eine gute Klasse für uns.»
Als Piloten hat Yamaha den 20-jährigen Federico Caricasulo aus Italien ins Auge gefasst, einen Honda-Zögling. Der Italiener überraschte mit Rang 2 beim Saisonauftakt in Australien und schaffte es dieses Jahr bereits fünfmal in die Top-10. «Ich kann dazu nichts sagen», meinte Conti. «Yamaha ist sehr reserviert, was ihre Strategie und die Fahrerverpflichtungen betrifft.»
Ebenfalls auf der Einkaufsliste: der schnelle Franzose Lucas Mahias (27).
Yamaha hat auch lange mit Randy Krummenacher für die 600er-Klasse verhandelt, doch der Schweizer betonte stets, dass er die Superbike-WM vorzieht und hat vergangene Woche für das Team Puccetti Kawasaki unterschrieben.