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Anthony West gibt zu: «Ich bin ein Junkie»

Von Kay Hettich
Anthony West kommt vom Rennsport nicht los

Anthony West kommt vom Rennsport nicht los

Am Montag feierte Anthony West seinen 36. Geburtstag – die Zeit ist sein schlimmster Feind. Der Australier über den Rennsport und seine Folgen.

Die Rennfahrerkarriere von Anthony West wurde schon oft für beendet erklärt, doch der Australier tauchte immer wieder auf verschiedensten Motorrädern in den unterschiedlichsten Rennserien auf – und das durchaus erfolgreich. So wie bei seinem ersten Einsatz in der Superstock-Klasse der MotoAmerica in Laguna Seca vor zehn Tagen, als er aus dem Stand zwei Podestplätzen einfahren konnte.

Nach MotoGP, Moto2-WM und -EM, der katarischen Superbike Meisterschaft, Endurance-WM, Superbike- und Supersport-WM sowie der Asian Road Racing Championship (ARRC) war dies bereits die neunte (!) Rennserie seit 2014, in der West in der Startaufstellung stand!

Doch die Zeit arbeitet gegen West, seit Montag ist er 36 Jahre alt. Der Haudegen macht sich Gedanken über seine Zukunft. «Ich werde älter und habe absolut nichts vorzuweisen», sagt der Aussie im Gespräch mit CycleNews.

Manchmal versteht West selber nicht, warum er sich den Streß als Rennfahrer antut. «Ich fahre Rennen, danach bin ich deprimiert und launisch – und fahre das nächste Rennen. Es ist eine Droge – und ich bin ein Junkie», meinte West weiter. «Ich mache immer weiter, obwohl ich mein Leben zerstöre. Racing ist eine Sucht.»

Könnte er sich noch mal entscheiden, würde West einen anderen Beruf wählen. «Definitiv würde ich es nicht wieder tun», beteuert der Australier. «Ich hatte zwar auch ein paar gute Jahre und habe gute Erfahrungen gemacht, von den Ergebnissen war ich aber selten angetan, weil es keine Top-Motorräder waren. Ich hatte mitunter starke Bikes, zum gewinnen braucht man aber Werksmotorräder. Ich wollte immer Siege einfahren, jetzt fahre ich aber nur noch zum Überleben.»

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