Thomas Gradinger: Top-10-Finish um 0,4 sec verpasst
Denkbar knapp: Erst auf der Zielgeraden verlor Thomas Gradinger (re) den zehnten Rang
Thomas Gradinger wusste, dass er beim Supersport-Rennen auf dem Chang International Circuit über eine Renndistanz besser aussehen würde als über eine schnelle Runde im Qualifying. Doch der Österreicher hatte bei solch schwülen Verhältnissen wie im südostasiatischen Staat noch nie ein Rennen bestritten – und als 19. der Startaufstellung war die Ausgangslage nicht gerade vielversprechend.
Aber als das Rennen nach 17 Runden zu Ende ging, hatte der aktuelle deutsche Supersport-Champion den zehnten Rang zum Greifen nahe: Nur 0,4 sec fehlten auf dem vor ihm platzierten Luke Stapleford (Triumph)!
SPEEDWEEK.com traf einen gut gelaunten Yamaha-Piloten. «Ich bin total zufrieden», strahlte der 21-Jährige. «Meine Superpole war totaler Mist. Deshalb habe ich auf den ersten Runden viel riskiert, um ein paar Plätze aufzuholen. Teilweise war ich über dem Limit unterwegs.»
«Mit ein paar Kollegen habe ich zu lange kämpfen müssen, dadurch habe ich den Anschluss zur Gruppe vor mir verloren», erzählte Gradinger weiter. «Aber ehrlich gesagt, den Speed konnte ich alleine auch nicht fahren. Aber wenn ich mir so die Rundenzeiten anschaue, dann war das gar nicht mal schlecht. Darauf kann ich aufbauen und beim nächsten Rennen die Top-10 anvisieren.»
Gradingers Teamkollege im indischen NRT-Team, Top-Pilot Jules Cluzel, stürzte im Kampf um den Sieg. «Das Motorrad kann viel mehr, das hat man ja bei meinem Kollegen Cluzel gesehen», gab der Österreicher zu. «Wir haben an meinem Bike für das Rennen nur die Motorbremse etwas justiert und uns die Daten angeschaut. Das war mein erstes Rennen bei solchen Bedingungen. Einen Marathon möchte ich jetzt nicht mehr laufen, man ist schon ganz schön ausgelaugt.»
In der Gesamtwertung hat sich Gradinger aber bereits in die Top-10 vorgearbeitet: Mit elf Punkten liegt er nach zwei Rennen sogar auf WM-Rang 9!