Nach Sieg: Randy Krummenacher jetzt WM-Leader
Kurz vor dem Zielstrich: Krummenacher (li.) gegen Mahias
Letzte Runde, letzte Kurve, die Yamaha-Piloten Randy Krummenacher und Lucas Mahias bremsen nebeneinander, am Kurvenausgang gibt es eine leichte Rempelei, Krummi kreuzt mit 0,048 sec Vorsprung die Ziellinie.
Kaum fünf Minuten später wurde GRT-Manager Filippo Conti bei der Rennleitung vorstellig, er hält Krummis Manöver gegen Mahias für unfair. «Hätte Krummi Lucas nicht als Anlieger benützt, wäre er von der Strecke gerauscht», ereiferte sich der Italiener.
Mahias selbst kann die Aufregung nicht nachvollziehen. «So ist Rennsport, das war perfekt», urteilte der Franzose. «Mein Team wollte protestieren? Für mich war das eine normale Rennsituation.»
So beurteilt die Situation auch die Rennleitung.
«Das Manöver war nicht grenzwertig», meinte Krummi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Beim Rausbeschleunigen treibt es mich automatisch nach außen, ich kann nicht einfach schnell nach rechts fahren, wenn einer außerhalb von mir, außerhalb der Ideallinie, wieder nach innen zieht. Conti hat keine Ahnung von Racing, drum denkt er so. Wenn ich meine Linie nicht hätte halten können, dann hätte ich Mahias abgeräumt. Ich wäre so fest gegen ihn gekracht, dass wir beide gelegen hätten. Das war nicht letzte Rille. Ich war ganz innen und habe es nicht perfekt hingekriegt, aber Mahias hatte Speedüberschuss. Ich habe mich dann nur auf den Kurvenausgang konzentriert. Mahias hat kein Problem damit, er hat mir gratuliert und ich ihm. Die Reaktion zeigt, sie können nicht verlieren. Das gefällt mir, das macht mich nur stärker.»
Nach seinem zweiten Platz in Australien, dort gewann Mahias, und dem Sieg in Thailand haben die beiden Piloten 45 Punkte und kommen als WM-Leader zum Europa-Auftakt nach Aragón Mitte April.
«Das ist natürlich super, genial», grinste der Schweizer aus dem Team Evan Bros, der auch 2016 die WM nach zwei Rennen anführte und schließlich Gesamtdritter wurde. «Ich genieße es, das gibt mir zusätzliche Motivation und Power, auf diesem Weg zu bleiben und hart weiter zu arbeiten.»