Was sich Kallio Yamaha von Sandro Cortese erhofft
Teamchef Vesa Kallio (li.) mit Sandro Cortese
Kallio Yamaha eroberte 2017 mit Sheridan Morais und Niki Tuuli die WM-Ränge 4 und 7, jeder der beiden gewann ein Rennen, insgesamt holten sie vier Podestplätze. In der Team-Wertung waren nur die Werksteams von Yamaha und Kawasaki besser.
Mit Neuzugang Sandro Cortese konnte die Truppe aus Finnland in Australien nahtlos an diese Erfolge anknüpfen, der Schwabe brauste in seinem ersten Supersport-Rennen auf den hervorragenden dritten Platz.
Dabei ist Kallio Yamaha relativ neu im Geschäft. Nach ersten Gehversuchen in der Superstock-Klasse absolvierte das Team zum Saisonende 2016 mit Niki Tuuli drei Wildcard-Einsätze, der damals 20-Jährige wurde überraschend dreimal Zweiter.
Letztes Jahr war die erste volle WM-Saison. «Mein Bruder Mika versucht mir zu helfen wo es geht, er hat aber nur eingeschränkt Zeit», sagte Teameigentümer Vesa Kallio über den dreifachen Vizeweltmeister (125 ccm, Moto2) und heutigen MotoGP-Testfahrer von KTM. «Mika hat viele gute Kontakte und jede Menge Erfahrung im Rennsport. Wir telefonieren fast jeden Tag miteinander, er ist aber nicht ins Tagesgeschäft involviert.»
Über den ehemaligen Moto3-Weltmeister Sandro Cortese ist Vesa Kallio voll des Lobes: «Wir kannten uns von früher nur flüchtig, haben uns ein paar Mal bei Aki Ajo getroffen. Mir war aber immer klar, dass er ein sehr guter Fahrer ist. Ich war schon vor dieser Saison überzeugt, dass wir gute Ergebnisse erreichen können. Sandro verfügt über viel Erfahrung mit unterschiedlichen Motorrädern. Am Wichtigsten war aber, dass er von der ersten Runde an auf unserem Bike schnell war und einen schönen Stil hat. Er ist bodenständig und zugänglich, wir reden viel und machen Späße – so gehört sich das. Wir wollen aber auch alle konzentriert arbeiten. Die Grundabstimmung unseres Motorrades ist gut, aber natürlich muss man es an einen neuen Fahrer anpassen. In Australien hat er hervorragende Arbeit abgeliefert.»
Cortese wurde nur von Weltmeister Lucas Mahias (GRT Yamaha) und dem WM-Dritten von 2016, Randy Krummenacher (Evan Bros Yamaha), geschlagen. Was können wir von ihm dieses Jahr erwarten?
«Gute Ergebnisse», grinste Kallio im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Mit Niki Tuuli strauchelten wir letztes Jahr, er war nicht bereit für eine komplette Saison. Wir hatten ein gutes Motorrad, ein gutes Team und einen guten Fahrer, für starke Ergebnisse muss aber immer alles passen. Vielleicht machte sich Niki zu viel Druck.»