Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Sandro Cortese (Yamaha): «Erfolg tut einem immer gut»

Von Ivo Schützbach
Podestplatz im ersten Supersport-Rennen: Sandro Cortese

Podestplatz im ersten Supersport-Rennen: Sandro Cortese

Lediglich in den Anfangsjahren der Supersport-WM ab 1999 hatten die deutschen Fans etwas zu jubeln, danach gab es eine lange Durststrecke. Das ändert sich in dieser Saison dank Sandro Cortese (Kallio Yamaha).

Die letzten Jahre schafften es zwar immer wieder deutschsprachige Fahrer wie Kevin Wahr, Dominic Schmitter, David Linortner, Yves Polzer, Jesco Günther oder Christian Zaiser in die Supersport-WM, durchschlagenden Erfolg hatte aber keiner von ihnen.

Ganz anders 2016, als Randy Krummenacher aus der Moto2- in die Supersport-WM wechselte. Der Schweizer gewann damals den WM-Auftakt in Australien und fuhr in zwölf Rennen achtmal in die Top-5 – in Aragón (2.) und Donington Park (3.) stand er auf dem Podium. Erst im letzten Rennen in Katar verlor er gegen den Franzosen Jules Cluzel um zwei Punkte den Kampf um WM-Rang 2. Als WM-Dritter ist Krummi bis heute der zweiterfolgreichste Deutschsprachige.

Besser ist nur Jörg Teuchert, der 2000 einziger deutscher Weltmeister in der Supersport-Klasse wurde. Der heute 47-Jährige gewann sechs WM-Läufe und stand zweimal auf Pole. Im Jahr darauf holte er als Dritter eine weitere WM-Medaille.

2018 wird die Supersport-WM im deutschen Sprachraum so viel Beachtung erfahren, wie seit 15 Jahren nicht mehr. Beim Saisonstart auf Phillip Island brillierten Krummenacher (Evan Bros Yamaha) und Klassenneuling Sandro Cortese (Kallio Yamaha) mit den Rängen 2 und 3 hinter Weltmeister Lucas Mahias (GRT Yamaha), diese Platzierungen nehmen sie auch in der WM-Wertung ein. Rookie Thomas Gradinger (NRT Yamaha) aus Sankt Marienkirchen in Oberösterreich konnte als Zehnter ebenfalls einen starken Eindruck hinterlassen.

«Wenn kein Deutscher mitfährt, interessiert es daheim auch keinen», ist Cortese bewusst. «Natürlich kann man die Wahrnehmung in der Presse in Deutschland nicht mit MotoGP vergleichen, aber sie hat sich verändert. Es bringt mir auch nichts, wenn ich in der Moto2-Klasse auf Platz 20 herumfahre. Ich hoffe, dieser Erfolg tut der Supersport-WM und mir gut. Egal wann und wo man erfolgreich ist, einem persönlich tut das immer gut.»

Die italienischen Pressevertreter haben dich gleich annektiert, sie meinen, du gehst noch als Italiener durch. «Wir bleiben schon in deutscher Hand», grinste der Schwabe mit italienischen Eltern.

Mit Platz 3 in Australien sorgte Cortese für den ersten deutschen Podestplatz seit Christian Kellner 2003 in Sugo/Japan, der damals gewann.

Siege deutscher Fahrer:

1999 Albacete, Jörg Teuchert, Yamaha
1999 A1-Ring, Jörg Teuchert, Yamaha
2000 Sugo, Jörg Teuchert, Yamaha
2000 Hockenheim, Jörg Teuchert, Yamaha
2000 Misano, Christian Kellner, Yamaha
2000 Valencia, Christian Kellner, Yamaha
2001 Misano, Jörg Teuchert, Yamaha
2001 Brands Hatch, Jörg Teuchert, Yamaha
2003 Sugo, Christian Kellner, Yamaha

Pole-Positions deutscher Fahrer:

1999 Nürburgring, Jörg Teuchert, Yamaha
2000 Sugo, Christian Kellner, Yamaha
2000 Valencia, Jörg Teuchert, Yamaha

Siege Schweizer Fahrer:

2016 Phillip Island, Randy Krummenacher, Kawasaki

Pole-Positions Schweizer Fahrer:

2016 Assen, Randy Krummenacher, Kawasaki

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