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Thomas Gradinger: «Das hat mich sehr geschlaucht»

Von Sascha Weingrill
Nach dem Gewinn der IDM-Supersport 2017 erhielt der Österreicher Thomas Gradinger für 2018 einen Platz in der Supersport-WM. Im Nerds Racing Team überzeugt er auf ganzer Linie, aktuell liegt er auf WM-Rang 9!

Beim Auftaktrennen auf Phillip Island glänzte Thomas Gradinger in seinem ersten Rennen als Supersport-Stammpilot mit Rang 10 – nur 0,7 Sekunden hinter dem Siebten! Beim zweiten Rennen in Buriram/Thailand landete er auf dem starken elften Platz, nachdem er in den Trainings mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Nach zwei für Gradinger unbekannte Strecken liegt er mit 11 gesammelten Punkten sogar auf dem neunten WM-Rang – und damit sogar zwei Punkte vor seinem prominenten Teamkollegen und zweifachen Supersport-Vizeweltmeister Jules Cluzel!

Vom 13. bis 15. April findet in Aragón das nächste Meeting zur Supersport-WM statt. Diese Strecke kennt der Österreicher bereits aus seiner Zeit in den spanischen Nachwuchsserien. Mit SPEEDWEEK.com sprach der 21-jährige Überflieger über die vergangenen Wochen und über die bevorstehende Zeit.

Thomas, wie hast du die Zeit zwischen den beiden Meetings in Australien und Thailand verbracht?

Gleich am nächsten Tag als ich von Australien heimkam, musste ich für zwei Wochen berufsbedingt nach Spanien weiterfliegen. Am Wochenende bin ich dort dann auch ein wenig Enduro gefahren und habe etwas Sport getrieben. Ansonsten habe ich zuhause in Österreich mein Training abgespult und mich mit Videos auf Buriram vorbereitet.

Wie erging es dir bei deinem ersten Auftritt in Buriram, bei doch schwierigen Bedingungen?

Die Hitze war schon schlimm – also 40 Grad Lufttemperatur in Österreich fühlen sich nicht so schlimm an wie in Thailand, da es doch sehr schwül ist. Aber hilft ja nix, die Bedingungen waren für alle gleich. Man gewöhnt sich daran, aber nach dem Rennen war ich schon ordentlich geschlaucht. Die Strecke an sich war nicht schwer zu lernen, nach ein paar Runden weiß man schon wo es lang geht.

In den Trainings konntest du bislang noch nicht dein volles Potenzial zeigen. Was waren die Gründe dafür?

Im ersten Training habe ich mich mit dem neuen Hinterreifen sehr wohl gefühlt, bin aber dann leider in den letzten zehn Minuten des Trainings gestürzt. Im zweiten Training bin ich vereinzelt sehr gute Sektorenzeiten gefahren, konnte sie aber nie zusammen auf eine Runde fahren. In der Superpole habe ich einfach zu verbissen versucht, eine schnelle Runde zu fahren und dann dabei wirklich dumme Fehler gemacht. Dadurch habe ich mich mit Startplatz 19 selbst bestraft.

Es scheint, als würde es bei dir im Rennen immer etwas besser laufen als in den Sessions davor.

Ich bin eher ein Typ für das Rennen. Warum genau kann ich dir leider auch nicht sagen. Daran muss ich auf jeden Fall noch arbeiten, um mir für die Rennen eine bessere Ausgangslage zu schaffen. Dann habe ich auch im Rennen weniger Arbeit nach vorne zu kommen und noch bessere Resultate zu holen.

Nach zwei absolvierten Rennen in Übersee liegst du sensationell auf dem neunten WM-Rang. Wie zufrieden bist du mit dem Auftakt?

Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung und wie es bis hierhin gelaufen ist. Ich denke darauf kann man aufbauen. Klar ist, dass ich mich natürlich im Verlauf der Saison noch steigern will. Grundsätzlich schaue ich aber von Rennen zu Rennen, um mich so jeweils zu verbessern.

Das Nerds Racing Team wird größtenteils mit Geldern aus Indien finanziert. Wie läuft es im Team und wie kommst du mit der Yamaha R6 zurecht?

Ich fühle mich sehr wohl im Team. Die Leute im Team hören mir zu und vertrauen mir, so helfen sie mir weiter. Auch von meinem Teamkollegen Jules kann ich noch viel lernen. Er hilft mir auch bei Fragen weiter oder fährt mir in den Trainings auch schon mal vor, um neue Strecken schneller zu lernen. Mit dem Bike komme ich auch immer besser zurecht. Leider hatten wir vor dem Saisonauftakt keinen Test, wodurch wir etwas im Rückstand waren. Die Jungs haben aber bisher einen Top-Job gemacht und die R6 stark verbessert. Das Motorrad hat auf jeden Fall sehr viel Potenzial, das sieht man auch an den Ergebnissen.

Wie bereitest du dich auf das nächste Rennen im MotorLand Aragón vor?

Aragón ist die erste Strecke im Kalender, die ich bereits aus der Vergangenheit kenne. Ich werde mir Videos aus dem Vorjahr ansehen, vielleicht kann ich mir von anderen schon vorab etwas abschauen. Ansonsten trainiere ich weiter an meiner Fitness und will auch ein wenig privat mit einem Motorrad trainieren, um im Rhythmus zu bleiben.

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