Sandro Cortese: Superbike-WM nur in einem Werksteam?
Sandro Cortese hat noch viel vor
Mit den Rängen 3 und 4 bei den ersten beiden Saisonrennen in Australien und Thailand hat sich Sandro Cortese auf Anhieb in der Weltspitze der Supersport-WM etabliert. Zu den punktgleichen WM-Leadern Randy Krummenacher (Evan Bros Yamaha) und Lucas Mahias (GRT Yamaha) fehlen dem drittplatzierten Schwaben vor dem Europa-Auftakt Mitte April in Aragón 16 Punkte.
«Ich will dieses Jahr so gut und erfolgreich wie möglich fahren, um dann Aussichten auf einen Superbike-Platz zu haben», erzählte Cortese SPEEDWEEK.com. «Wenn man in die Supersport-WM kommt, muss die Superbike-WM das Ziel sein. Das ist in dieser Kategorie die höchste Klasse, da will man als Rennfahrer hin.»
Derzeit sind sieben Hersteller in der Superbike-WM vertreten, 2019 kommt eventuell Suzuki als achter hinzu. Fährt man nicht im Topteam des jeweiligen Herstellers, sind Spitzenplatzierungen schwer möglich.
«Es kommt immer drauf an, wo man reinrutscht», meinte der Moto3-Weltmeister von 2012. «Wenn du nicht in das Team von Kawasaki, Ducati, Yamaha, Aprilia oder Honda kommst, wird es schwierig. Falls ich ein Angebot aus der Superbike-WM bekommen würde, muss ich mir überlegen, wie erfolgversprechend das ist. Das ist mein erstes Supersport-Jahr, ich versuche immer vorne dabei zu sein und auch zu gewinnen. Ob das dann gleich für den Titel reicht, ist dahingestellt. In Buriram bin ich am Freitag etwas hinterhergehinkt, weil ich die Strecke nicht kannte. Das waren nur 4/10 sec, aber mir fehlte die Erfahrung. Ich kann nicht sagen, dass ich top vorbereitet bin und um den Titel kämpfen will. Mir fehlen fünf Strecken, auf denen ich noch nicht gefahren bin.»
Die Idealsituation wäre, dass du dieses Jahr alles kennenlernst und so gut wie möglich abschließt, 2019 kannst du dann den Titel anpeilen? «Ich hoffe natürlich, dass mich meine Sponsoren weiter unterstützen, weil es auch eine Budgetfrage ist, ob ich bei Kallio Yamaha bleiben kann. Das Ziel meiner Karriere ist, irgendwann Superbike-WM zu fahren.»
Wenn der Erfolg stimmt, dann werden auch die Sponsoren bleiben? «Der Podestplatz im ersten Rennen hat nach dem Winter sicher geholfen», stimmte Cortese zu. «Ich wusste ja nicht was passiert und wo es mich hintreibt. Ich war drei Wochen arbeitslos, ich wusste nicht, ob meine Karriere vorbei ist. Ich wollte immer Weltmeisterschaft fahren, ich wäre nicht in die IDM zurückgegangen. Dann hätte ich gesagt, dass Schluss ist – dann hätte ich einen anderen Weg einschlagen müssen. Aber Gott sei Dank haben mir Vesa und Mika Kallio die Chance gegeben, Supersport-WM zu fahren. Wir waren von Anfang an erfolgreich, wenn ich auf Strecken wie Aragón oder Brünn komme, wird es einfacher. Dort kann ich vom ersten Training an zeigen, was ich wirklich kann.»