Für Kallio Yamaha ist Sandro Cortese ein Glücksgriff
Nur weil von den letztjährigen Kallio-Piloten Niki Tuuli überraschend zu CIA Landlords Insurance Honda abwanderte und für den Südafrikaner Sheridan Morais nicht genügend Sponsorengeld gefunden werden konnte, kam Teamchef Vesa Kallio überhaupt auf die Idee, bei Sandro Cortese anzufragen. Der Schwabe erlebte letzten Dezember bange Wochen als klar war, dass seine Moto2-Karriere beendet ist und er auch keinen anderen Job hatte.
Der Vertrag zwischen Kallio Yamaha und Cortese ist für beide Seiten gewinnbringend. Sandro half bei der Budgetsicherung und bekommt dafür eines der besten Motorräder im Fahrerlager. Und Kallio hat jetzt einen der schnellste Fahrer, wie die Ränge 3 und 4 in den Rennen in Australien und Thailand beweisen.
SPEEDWEEK.com sprach mit Teameigentümer Vesa Kallio über den derzeitigen WM-Dritten.
Vesa, wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem schwäbischen Schmiermittelhersteller Liqui Moly?
Der Vertrag mit Liqui Moly kam nur durch Sandro zustande. Natürlich bin ich glücklich darüber, dass Sandro diesen Kontakt hat. Wir haben keinen Hauptsponser, aber mehrere gute Sponsoren. Es hilft uns, dass wir mit Sandro arbeiten. Wenn wir weiterhin gute Resultate einfahren, dann wird uns das noch mehr helfen.
Was unterscheidet euer Motorrad von denen des Yamaha-Werksteams?
Wir bereiten unsere Motoren selber vor, das haben wir immer so gehandhabt. Das macht wahrscheinlich den größten Unterschied aus.
GRT hat aber viel mehr Unterstützung von Yamaha, sie haben sicher mehr Möglichkeiten. Wir sind ein kleines Team mit weniger Support von Yamaha. Aber wir sind glücklich, dass wir diese Unterstützung haben.
Wie groß der Unterschied wirklich ist, lässt sich schwer sagen. Wenn du dir die Bikes auf der Rennstrecke anschaust, dann sind alle auf dem gleichen Level. Mal ist der eine vorne, mal der andere.
Wenn Cortese regelmäßig die Werksfahrer Mahias und Caricasulo schlägt, unterstützt euch Yamaha eventuell mehr?
Natürlich hätten wir gerne mehr Unterstützung, wir brauchen diese auch. Es ist unser Ziel, sie zu schlagen.
Mit GRT, Evan Bros, Kallio, NRT und GMT94 sehen wir dieses Jahr fünf starke Yamaha-Teams. Ist das nicht ein Problem?
Sicher wäre es für alle Teams besser, wären mehr Hersteller involviert.
Letztes Jahr gab es bei Yamaha nur uns und GRT. 2016 gab es gar kein Yamaha-Team, nur wir machten drei Wildcard-Einsätze zum Ende der Saison.
In der Vergangenheit gab es viele Honda-Teams, jetzt hat Yamaha die Überhand.