Anthony West (7.) ist Kawasakis letzte Hoffnung
Wird Kawasaki Anthony West helfen?
Kawasaki hat in der Supersport-WM 2018 erst 57 Punkte für die Herstellerwertung eingefahren, für davon 41 sorgte Anthony West mit seinem privaten Schmalspurteam – allein das macht das Dilemma von Kawasaki in der 600er Klasse nach dem Rücktritt von Kenan Sofuoglu deutlich.
Die Schuhe des Rekordweltmeister sind seinem Nachfolger im Puccetti Kawasaki-Werksteam nicht nur eine Nummer zu groß. Sheridan Morais kam über Platz 7 in Aragón nicht hinaus, zuletzt in Brünn stürzte der Südafrikaner. Der Vetrag mit dem WM-Vierten von 2017 läuft nach Misano aus. Der zweite Puccetti-Pilot, der Japaner Hikari Okubo, zeigte in den Trainings teils ansprechenden Speed, im Rennen sind seine Ergebnisse aber schwankend.
So sorgte in Brünn wieder West als Siebter für das beste Kawasaki-Finish. Doch der Australier benötigt mehr Unterstützung vom Werk, um weiter nach vorne zu kommen. «Wir brauchen dringend mehr PS», forderte der 36-Jährige. «Ich bin am Limit, wenn ich jemanden überholen will, weil wir einfach zu langsam aus den Kurven herausbeschleunigen. Aus dem Windschatten komme ich nicht vorbei, ich muss die Jungs auf der Bremse bombadieren.»
Im Rennen über 16 Runden zeigte West seine Stärke über die Distanz. Als 14. nach der ersten Runde wurde er wieder bester Kawasaki-Pilot im Ziel – Platz 7. «In der ersten Runde gab es eine Berührung mit einem anderen Piloten, danach musste ich zusehen, so viele Plätze wie möglich wieder gut zu machen», schilderte der Haudegen. «In Runde 6 bin ich in der dritten Kurve beinahe gestürzt, zwei Runden danach sah ich dann Morais über Vorderrad ausrutschen. Ich hatte die Reifen bei der Aufholjagd ordentlich strapaziert und musste sie zuerst abkühlen lassen, bevor ich wieder attackieren konnte. Wenn ich meine Rundenzeite, anschaue, hätten wir auch weiter vorne landen können.»