Schwarze Wolken über NRT: Was macht Jules Cluzel?
NRT Yamaha: Erfolgreich, aber in Schwierigkeiten
SPEEDWEEK.com hat ausführlich über die Streitigkeiten zwischen NRT-Eigentümer Vafi Khan und seinem ehemaligen Teammanager Gary Reynders berichtet. Es geht darum, wer Eigentümer der Motorräder, Ersatzteile, Boxenausstattung, Frachtkisten und des Lkw-Aufliegers ist. Außerdem wirft Khan Reynders Unterschlagung von Geld vor, Beweise dafür wurden keine vorgelegt, es gilt die Unschuldsvermutung.
Nachdem Khan beim Rennen in Brünn Anfang Juni nicht vor Ort war, fehlt der in Dubai lebende Inder auch in Misano. «Ich bin in Indien, mein älterer Bruder ist gestorben», teilte er SPEEDWEEK.com mit.
Die Tatsache, dass er nicht in Misano ist, heizt die Gerüchteküche um NRT Yamaha weiter an. Viele Insider im Fahrerlager gehen davon aus, dass das Team des WM-Zweiten Jules Cluzel und von WM-Rookie Thomas Gradinger aus Österreich die neunwöchige Sommerpause nach Misano nicht überstehen wird. Die Teammitglieder warten seit mehreren Rennen auf ihren Lohn, keiner weiß wie es weitergeht.
Alle hoffen, dass Cluzel loyal zu der Mannschaft steht, mit der er die Rennen in Assen, Imola und Brünn gewann und die ihn auf WM-Rang 2 brachte.
Unbekannt ist, ob es auch beim 27-Jährigen Zahlungsrückstände gibt. Falls ja, wäre das Vertragsbruch und er könnte das Team nach Misano wechseln.
«Meine Türe steht für Cluzel weit offen», sagt Kawasaki-Teameigentümer Manuel Puccetti, der einen Nachfolger für den zurückgetretenen Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu sucht. «In Misano fährt erneut Sheridan Morais für mich. Wir haben die Abmachung, dass wenn er hier aufs Podium braust, dann kann er die Saison für uns zu Ende fahren. Wenn nicht, schaue ich mich nach jemand anders um. Es ist nicht so, dass ich mich um Cluzel bemühe, ich respektiere NRT, sie haben viel Geld investiert. Auch Kawasaki ist sehr fair. Sollte das Team zusperren müssen, was ich nicht hoffe, kann er die Saison bei mir fertigfahren.»