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Thomas Gradinger bald arbeitslos? «Brauche Plan B»

Von Ivo Schützbach
Thomas Gradinger mit Crew-Chief Thomas Kubiak (li.)

Thomas Gradinger mit Crew-Chief Thomas Kubiak (li.)

Nach zwei Dritteln der Supersport-WM 2018 ist der Österreicher Thomas Gradinger als Gesamt-9. bester Rookie. Wegen den finanziellen Schwierigkeiten bei NRT Yamaha muss er sich für 2019 nach einem neuen Team umsehen.

Die WM-Neulinge von NRT Yamaha leisten ausgesprochen gute Arbeit. Jules Cluzel ist vor dem letzten Saisondrittel WM-Zweiter und liegt nur fünf Punkte hinter Sandro Cortese (Kallio Yamaha). Teamkollege Thomas Gradinger, 2017 Deutscher Supersport-Meister, ist als Neunter bester WM-Rookie dieser Klasse, in Brünn brillierte der 22-Jährige als Sechster.

Motorentuner Markus Eschenbacher sorgt dafür, dass die Yamaha R6 des Teams regelmäßig die Topspeedlisten anführen, Crew-Chief Thomas Kubiak sorgt für die nötige Ruhe und Besonnenheit im Team.

Einziger Unruheherd ist Teameigentümer Vafi Khan, der sein Personal seit Ende April nicht mehr bezahlt hat. Trudeln Ausstände von zirka 150.000 Euro nicht diese Woche ein, ist das Team Geschichte. Dann werden die letzten vier Saisonrennen nicht mehr bestritten und Cluzel und Gradinger müssen sich nach neuen Jobs umsehen.

«Beim nächsten Rennen in Portimao bin ich auf jeden Fall dabei, egal ob als Fahrer oder Teamsuchender», sagte Gradinger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich werde mich in Portimao umhören, nicht nur für die Supersport-WM, sondern auch für andere Serien. Supersport ist am interessantesten, aber wenn sich dort gar nichts ergibt, dann brauche ich einen Plan B. Vielleicht tut sich in der Moto2-Europameisterschaft etwas auf. Ich will in der Supersport-WM bleiben, das ist fix. Ob das machbar ist, ist die andere Frage.»

Gradinger fuhr früher bereits Moto3 und Moto2, entschied sich dann aber für den Karriereweg mit seriennahen Maschinen. «Ich bin für alles offen», unterstreicht der Oberösterreicher. «Chancen soll bekommen, wer sie verdient hat. Es ist der Traum von mir WM zu fahren und dort weiter zu kommen. Ich musste die Chance bei NRT ergreifen und investieren. In Österreich fehlt es an Unterstützung. Wir haben den Salzburgring und den Red Bull Ring, aber wir können nirgends trainieren, weil es überall die Lärmbeschränkungen gibt. Wir haben auch keinen Rückhalt von der OSK und sind immer auf uns alleine gestellt. Aber wenn du mal gut bist, rühmen sie sich mit dir.»

Obwohl Gradinger von den bisherigen Strecken nur Aragón, Brünn und Assen kannte, brauste er in den ersten acht Rennen sechsmal in die Top-12 und empfahl sich nachhaltig für höhere Aufgaben.

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