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Jörg Teuchert: «Motorsport hat sich verändert»

Von Esther Babel
Die Supersport-WM 2018 wurde von Yamaha dominiert – andere Hersteller spielten keine Rolle

Die Supersport-WM 2018 wurde von Yamaha dominiert – andere Hersteller spielten keine Rolle

Nach 18 Jahren bekam Jörg Teuchert in Sandro Cortese endlich einen Nachfolger als letzter Supersport-Weltmeister aus Deutschland. Was der Franke zur Entwicklung der seriennahen Motorradweltmeisterschaft sagt.

Eine halbe Ewigkeit ist es her, als sich Jörg Teuchert am 15. Oktober 2000 beim Finale der Supersport-WM in Brands Hatch als Zweiter zum Weltmeister krönte – den Sieg verpasst der Deutsche nur um 0,5 sec. 18 Jahre wiederholte sich die Geschichte: Auch Sandro Cortese brachte seine Supersport-Weltmeisterschaft mit Platz 2 in trockene Tücher.

Bei Betrachtung der Supersport-WM damals und heute, fallen dem 48-jährigen Teuchert einige Unterschiede auf. «Seit dem hat sich im Motorsport viel verändert», meinte Teuchert. «Die Konkurrenz in der SSP-WM ist etwas kleiner geworden und nein, ich will das nicht schlecht reden. Aber bei uns damals waren im Quali 20 Mann innerhalb einer Sekunde. Heutzutage sind die Fahrer nicht schlechter, nur weniger. Es gibt eben leider immer weniger Teams, die sich einen guten Fahrer leisten. Diese Entwicklung ist nicht wirklich toll.»

Was ein Top-Pilot ausmacht, konnte man in der Supersport-WM 2018 bei Kawasaki erkennen. «Yamaha ist zum Beispiel auch in der IDM vorne, genauso in der WM. Manchmal tauchte noch MV Agusta auf. Aber dann? Bei Kawasaki war wohl nur Kenan Sofuoglu in der Lage, das hinzukriegen», fiel Teuchert auf. «Die Zukunft der Supersport-Klasse ist allgemein fraglich. Bei den Fahrern fällt mir jetzt aus deutschsprachiger Sicht nur Thomas Gradinger ein.»

«Als die Viertakter in Richtung MotoGP gingen, hat sich vieles verändert. Auch die Industrie hat sich umorientiert. Die Superbike-WM ist auch von der politischen Gewichtung kleiner geworden. Die 600er-Klasse tut sich schwer, da sie im Verkauf nicht mehr stattfindet. Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre gingen die noch gut», so Teuchert weiter. «Der Markt und der Bedarf haben sich jetzt eben geändert. Die 600er erhält man jetzt noch künstlich am Leben und fährt mit dem Material, was man hat. Aber die Klasse wird gebraucht, als Brücke zur Superbike-Klasse. Die 300er werden jetzt gepusht. Aber man kann von einer 300er nicht direkt auf ein WM-Superbike umsteigen.»


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