Dopingsünder Anthony West: Auch B-Probe ist positiv
Anthony West (li.) wurde schon einmal auffällig
Am 8. Juli 2018 gab Anthony West bei der Supersport-WM in Misano eine Urinprobe ab, in der die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) nicht spezifizierte Stimulanzien fand, die auf der Liste der verbotenen Substanzen stehen. Am 14. September sprach der Motorrad-Weltverband FIM eine Sperre auf unbestimmte Zeit aus.
West bestand auf eine B-Probe, diese wurde am 23. Oktober in einem Labor in Köln analysiert, sie bestätigt das Ergebnis der A-Probe.
«Bis heute hat Herr West nicht erklärt, wie die verbotenen Substanzen in seinen Körper kamen», heißt es in der Stellungnahme der FIM.
West ist ein gebranntes Kind: 2012 wurde im Rahmen des Moto2-GP in Le Mans positiv auf Methylhexanamin getestet und insgesamt für 18 Monate gesperrt.
«2013 wurde ich bestraft, weil ich Nahrungsergänzungsmittel nahm, die verbotene Zusätze enthielten, von denen ich nichts wusste», sagte der Kawasaki-Pilot gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich gab meinen Fehler zu und akzeptierte die Strafe. Danach nahm ich keine Nahrungsergänzungen mehr, weil ich Angst hatte wieder auffällig zu werden. Jetzt bin ich wieder durch einen Test gefallen und habe keine Ahnung warum. In fast 20 Jahren Rennsport habe ich nie Substanzen genommen, um damit künstlich meine Leistungen auf der Strecke zu steigern.»
Die FIM betont: «Laut Artikel 2.1.1. der Anti-Doping-Bestimmungen liegt es in der Verantwortung des Fahrers sicherzustellen, dass er keine verbotenen Substanzen zu sich nimmt.»
Es ist nicht Aufgabe oder Pflicht der FIM und/oder WADA nachzuweisen, wie die verbotenen Substanzen in den Körper eines positiv Getesteten kamen, heißt es weiter.
West ist so lange gesperrt und darf an keinerlei Rennen teilnehmen, bis das finale Urteil gesprochen wird und die Strafe abgegolten ist. «Weitere Informationen stehen uns derzeit nicht zur Verfügung», so die FIM-Mitteilung.
West ist jetzt 37 Jahre alt und hat es dieses Jahr mit viel Mühe geschafft, zusammen mit EAB Racing ein eigenes WM-Team auf die Beine zu stellen. Als Wiederholungstäter darf er nicht mit einem milden Urteil rechnen. «Sperren sie mich erneut, ist meine Karriere vorbei», sagte er beim letzten Europarennen in Magny-Cours.