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Supersport-WM: BMW machte revolutionären Vorschlag

Kolumne von Ivo Schützbach
Mittelfristig haben die 600-ccm-Maschinen in der Supersport-WM keine Überlebenschance. Promoter Dorna hat die Hersteller erneut gebeten, zukunftsträchtige Konzepte zu präsentieren.

Yamaha dominierte mit der im Vergleich zur Konkurrenz relativ neuen R6 die Supersport-WM 2018 und belegte die ersten fünf Plätze in der Gesamtwertung. Nach fünf von zwölf Rennen 2019 liegen erneut drei Yamaha in Front.

Längst gilt der Grundsatz: «Wer gewinnen will, muss auf einer Yamaha sitzen.» Seit Kenan Sofuoglu am 17. September 2017 in Portimao auf Kawasaki triumphierte, wurden alle Rennen von Yamaha gewonnen!

Sahen wir 2018 noch Suzuki und Triumph im Feld, lockern dieses Jahr nur zwei MV Agusta sowie ein paar Kawasaki und Honda das Yamaha-Einerlei auf.

Die Verkaufszahlen der 600er-Supersportler liegen in Europa seit Jahren am Boden, die Hersteller haben deshalb kaum Interesse, sich in dieser Klasse einzubringen. Deshalb wird schon länger darüber gesprochen, den Hubraum zu erhöhen.

In Imola trafen sich die Vertreter der Herstellervereinigung MSMA, um wieder einmal die Zukunft der mittleren Klasse zu eruieren.

Kawasaki verkauft längt die 636, fährt aber weiterhin mit der 600er. Die Honda CBR600RR wird in Europa seit Jahren nicht mehr für den öffentlichen Straßenverkehr verkauft. Und MV Agusta wünscht sich den Einsatz der F3 800, statt der technisch ausgereizten 675. Auch KTM hätte ein passendes Modell mit 790 ccm, das mit seiner Leistung gut in diese Klasse passen würde.

«Wir sind bereit, die technischen Bestimmungen für die Supersport-WM neu auszurichten», sagte SBK Sporting Director Gregorio Lavilla zu SPEEDWEEK.com. «Die Hersteller haben bislang aber keine konkreten Vorschläge vorgelegt. Durch die Unterschiede im Hubraum müsste die eine Maschine sehr seriennah sein und an einer anderen dürfte man viel ändern. Wir würden einen Weg finden, sie zu balancieren. Die Regeln wären komplizierter, aber wir müssen uns den Marktgegebenheiten anpassen.»

BMW, ohne passendes Motorrad für die Supersport-WM, unterbreitete in Italien einen neuen Ansatz: Statt eine Klasse mit Motorrädern mit unterschiedlichen Hubräumen und eine komplizierte Balance-Regel zu haben, könnte die Superstock-1000-Klasse reaktiviert werden – so seriennah und kostengünstig wie möglich. Diese wurde nach dem Titelgewinn von Markus Reiterberger 2018 beerdigt.

Die Begründung: Der Umstieg von einem nicht einmal 50 PS starken Supersport-300-Bike auf eine zirka 145 PS starke Maschine in der Supersport-WM ist so groß, dass die Youngster auch gleich auf ein 200 PS starkes Superstock-Bike steigen könnten.

Das nähme den Herstellern allerdings die Möglichkeit, in der mittleren Klasse andere Modelle zu promoten, als sie das in der Superbike-WM tun. Und es würde eine Firma wie KTM weiterhin ausschließen. Ob sich MV Agusta mit der in die Jahre gekommenen F4RR dann wieder engagieren würde, ist ebenfalls fraglich.

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