Coole Sache: Supersport-WM Misano mit zwei Deutschen
Patrick Hobelsberger ist 22 Jahre alt und gelernter Zimmerer aus Landau an der Isar, zwischen Dingolfing und Deggendorf. Von 4 bis 14 machte er erste Fahrversuche beim Motocross, auf die Rundstrecke ging er erstmals mit 19 Jahren. Nach einem Jahr üben bei verschiedenen Racing4Fun-Veranstaltungen, schrieb sich «Pax» 2017 in den Yamaha-R6-Cup ein und beendete diesen auf Anhieb als Zweiter.
Anschließend wechselte der Bayer in die Italienische Supersport-Meisterschaft. «Der Lernfaktor in Italien ist größer, weil das Niveau höher als in Deutschland ist», glaubt Hobelsberger. «In Italien machen die Top-10 laufend WM-Gaststarts in Imola und Misano, letztes Jahr waren sogar drei von uns in Magny-Cours dabei. Schon bevor klar war, dass 2017 die letzte Saison des Yamaha-R6-Cups sein würde, wussten wir, dass ich nach Italien oder Spanien wechsle. Für uns kam nur Italien in Frage, für Spanien muss man permanent unten sein, dort wohnen und trainieren.»
Die Campionato Italiano Velocita, kurz CIV, besteht 2019 aus sechs Events in Misano, Mugello, Imola und Vallelunga, zwei hat Hobelsberger bereits hinter sich. «In Misano war ich einmal 14., in Mugello bin ich im Regen auf Platz 8 liegend leider gestürzt», erzählte der Landauer, der deshalb in der Gesamtwertung nur auf Platz 23 liegt.
Vom 21. bis 23. Juni gastiert die Supersport-WM in Misano, dann wird sich die Nummer 26 als Wildcard-Fahrer mit seinem privaten Team Hobelsberger Racing erstmals mit den Besten der Welt messen. Mit Hauptsponsor ITC Logistic hat Patrick einen starken Partner an seiner Seite.
«In Imola kann man erst ab August trainieren, deshalb haben wir uns für Misano entschieden», erzählte Hobelsberger SPEEDWEEK.com. «Mit der CIV waren wir dieses Jahr bereits in Misano, darauf kann ich aufbauen. Mein Ziel sind die Top-15, aber das wird eine heftige Nummer für den Anfang.»
Der Bayer weiß, dass sich die Rundenzeiten aus der CIV nur bedingt mit jenen aus der Weltmeisterschaft vergleichen lassen: «In der WM darf man am Motor mehr machen, in Misano macht das wegen der drei langen Geraden einiges aus. Wir werden deshalb mit einem anderen Motor fahren. Die Wildcard für Magny-Cours habe ich noch nicht beantragt, aber wir haben das bei uns im Team angesprochen. Wir schauen jetzt erst mal, wie Misano läuft.»
Sollte sich sein Traum, für 2020 in die Supersport-WM einzusteigen, nicht verwirklichen lassen, kann er sich eine weitere Saison in Italien vorstellen. «Das ist die beste Option, die IDM ist aber auch nicht abwegig», so der Yamaha-Pilot.