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Krummenachers Team Evan Bros: Gegner reden von Betrug

Von Ivo Schützbach
WM-Leader Randy Krummenacher und Federico Caricasulo aus dem Team Evan Bros Yamaha standen in jedem Supersport-Rennen 2019 auf dem Podest. Nach Jerez mutmaßten Gegner, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht.

«Die spielen mit uns», ereiferte sich ein Teammanager nach dem Sieg von Federico Caricasulo auf dem Circuito de Jerez. «Schau dir mal den Vorsprung im Qualifying an. In den Rennen fahren sie dann gerade so schnell, wie sie es brauchen.»

Um mit seiner Behauptung beim Motorrad-Weltverband FIM vorstellig zu werden und das Geld für einen Protest auf den Tisch zu legen, reichte die Überzeugung dann aber doch nicht.

In den bislang sechs Rennen der Supersport-WM 2019 standen WM-Leader Randy Krummenacher und Caricasulo aus dem Team Bardahl Evan Bros Yamaha tatsächlich jedes Mal auf dem Podium, die letzten drei Rennen in Assen, Imola und Jerez gelang ihnen ein Doppelsieg.

«Gregorio Lavilla als Sporting Director der Dorna hat mir nach dem freien Training in Jerez gesagt, dass viele zu ihm kommen und sagen, dass bei uns alles illegal sei», erzählte Krummi SPEEDWEEK.com. «Dass wir mit größeren Kolben fahren und solche Sachen. Ich antwortete ihm, dass er dann am Samstag ein noch größeres Problem haben werde, weil wir am Freitag mit einem alten Motor fuhren, der schon drei Rennen drauf hatte. Für das Qualifying am Samstag haben wir einen neuen eingebaut.»

Im Qualifying brauste Krummi in 1:41,775 min zum vierten Mal in der Supersport-WM auf Pole-Position, Caricasulo wurde Zweiter. Der drittplatzierte Vizeweltmeister Lucas Mahias (Puccetti Kawasaki) verlor bereits fast 6/10 sec.

Im Rennen siegte Caricasulo 0,968 sec vor Krummenacher und 1,346 sec vor Jules Cluzel (GMT94 Yamaha).

«Wir haben deren Motorrad schon auseinandergenommen, Sprittests durchgeführt und die elektronische Motorsteuerung untersucht», sagte Scott Smart, SBK Technical Director der FIM, gegenüber SPEEDWEEK.com. «Mein Kollege, der hauptsächlich die Motoren in Augenschein nimmt, baut selbst Yamaha-Motoren auf. Er hat sie genau unter die Lupe genommen und nichts gefunden. Für die R6 gibt es einige illegale Teile, welche die Leistung steigern. Nicht eines davon wurde in den Motoren entdeckt. Nach Jerez fragte mich Fabio Evangelista, ob wir die Motoren erneut auseinandernehmen wollen, damit jeder sehen kann, dass alles korrekt ist. Auch er hat von den Gerüchten gehört.»

Zur Saisonhalbzeit führt Krummenacher die Weltmeisterschaft mit 135 Punkten vor Caricasulo (118) und Cluzel (94) an. Der viertplatzierte Hikari Okubo (Puccetti Kawasaki, 59) hat nicht einmal die Hälfte der Punkte des Schweizers.

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